02.04.2017 12:52 Uhr

FCA in bedrohlicher Lage: "Das geht so nicht"

Marvin Hitz steckt mit dem FC Augsburg mitten im Abstiegskampf
Marvin Hitz steckt mit dem FC Augsburg mitten im Abstiegskampf

Die Lage für den FC Augsburg wird immer bedrohlicher. Das 0:6-Debakel beim FC Bayern passt in den Negativtrend der Schwaben.

Marwin Hitz lächelte - doch seine Analyse nach dem 0:6-Debakel beim FC Bayern fiel vernichtend aus. "Das geht so nicht. Das war viel zu wenig, einfach ganz schlecht von uns. Wir waren völlig verunsichert", sagte der bemitleidenswerte Keeper des FC Augsburg nach der höchsten Bundesliga-Pleite der Vereinsgeschichte leise, aber bestimmt.

In nur wenigen Wochen habe der FCA seine komfortable Ausgangslage "schön verspielt" - und steht plötzlich auf dem Relegationsplatz und am Mittwoch (20:00 Uhr) im Keller-Derby gegen den FC Ingolstadt gehörig unter Druck. Man müsse sich jetzt, so Hitz, ein Beispiel am Hamburger SV nehmen, "der hat in München noch zwei Treffer mehr gekriegt und ist wieder aufgestanden".

Augsburgs Defensive desaströs

Doch längst spricht der Trend gegen den FCA und seinen Trainer Manuel Baum, der im Dezember Dirk Schuster abgelöst hatte. Nur ein Sieg aus den letzten sieben Spielen und magere fünf Pünktchen lautet die traurige Bilanz. Zudem ist die einst sichere Abwehr, unter Ex-Coach Markus Weinzierl und auch unter Schuster noch ein Markenzeichen, zur Schießbude verkommen. In 2017 kassierte der FCA bereits 23 (!) Gegentreffer, inklusive der sechs in der Allianz Arena - so viel wie kein anderes Team der Liga.

Gegen Bayern München wurden die in allen Belangen unterlegenen Augsburger abgewatscht wie noch nie seit dem Aufstieg 2011. Entsprechend schockiert waren Spieler und Verantwortliche. Selbst die üblichen Durchhalteparolen klangen halbherzig.

Verhaegh: "Wir kennen diese Situation"

"Wir haben jetzt noch acht Endspiele. Wir müssen gleich einen Strich darunter machen und uns aufrichten", sagte Kapitän Paul Verhaegh, sah aber eher verzweifelt aus. Nun komme es "auf Mentalität und Willen" an, ergänzte er, "dass der Druck jetzt immer größer wird, ist klar. Aber wir sind in der Lage, das wegzustecken. Wir kennen diese Situation".

Da hat Verhaegh recht. Doch in den letzten Jahren konnten sich die Augsburger auf ihre unangenehme, zweikampforientierte Spielweise und auf ihre Defensive verlassen. Doch davon war gegen den übermächtigen FC Bayern nicht mehr viel zu sehen. "Das war schon mal mehr Gegenwehr", stellte Hitz ernüchtert fest, dem auch Sorgen bereitete, "dass wir gegen so eine offensive Mannschaft nicht einen Konter zu Ende spielen. Das ist kein gutes Zeichen".

Auf die Frage, ob der FCA die Partie gar abgeschenkt habe, räumte der Schweizer frustriert ein: "Spätestens nach dem 0:3 war es nicht viel mehr als das." Baum sprach kleinlaut von einem "bitteren Ergebnis, nichtsdestotrotz müssen wir das abschütteln und mit voller Kraft in das Spiel am Mittwoch gehen", forderte er: "Eine Niederlage gegen Bayern wird uns nicht aus der Bahn werfen." Das wird sich zeigen.