05.04.2017 19:46 Uhr

Juve im Fokus der Antimafia-Kommission

Andrea Agnelli muss sich vor dem Sportgericht verantworten
Andrea Agnelli muss sich vor dem Sportgericht verantworten

Die Mafia in Italien macht laut der Präsidentin der parlamentarischen Antimafia-Kommission auch nicht vor Top-Fußballvereinen wie Rekordmeister Juventus Turin Halt. "In Italien ist die Mafia bis zu Juventus durchgedrungen und das ist klar", sagte Rosy Bindi als Vorsitzende des Gremiums am Mittwoch den Nachrichtenagenturen Ansa und ADNkronos zufolge bei einer Anhörung.

In der ging es um mögliche Mafiaverstrickungen bei Juventus Turin. Der Verein steckt tief in einem Skandal, der sogar die Führungsriege erreicht hat. Präsident Andrea Agnelli muss sich mit drei weiteren Club-Managern vor dem Sportgericht verantworten, wie Italiens Fußballverband kürzlich mitteilte. In dem Fall geht es um mögliche Kontakte zwischen Fangruppen und der kalabrischen Mafia Ndrangheta, die zu den mächtigsten kriminellen Gruppen der Welt gehört.

Die Führung des Serie-A-Clubs wird beschuldigt, zwischen 2011 und 2016 Ultras mit Kontakten zur Mafia Eintrittskarten verschafft zu haben - beziehungsweise dies nicht verhindert zu haben. Agnelli soll laut Staatsanwaltschaft die Kontakte zwischen Vereinsmitgliedern sowie Ultras und der "Unterwelt" nicht unterbunden haben. Er wies die Anschuldigungen zurück.

Ein Mitglied der Antimafia-Kommission, Marco Di Lello, sagte am Mittwoch vor Journalisten, Agnelli werde in den ersten Mai-Tagen zu einer Anhörung erwartet. Ein genaues Datum nannte er nicht. Es seien außerdem Anhörungen von Präsidenten anderer Clubs der Serien A und B geplant.

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apa