10.04.2017 12:47 Uhr

Sportdirektor? KHR hofft weiter auf Lahm

Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge (r.) will Philipp Lahm die Tür offen halten
Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge (r.) will Philipp Lahm die Tür offen halten

Karl-Heinz Rummenigge hält Philipp Lahm die Möglichkeit auf einen Sportdirektorenposten beim FC Bayern für die Zukunft weiter offen.

"Zu dem Thema gibt es ja viele Spekulationen. Fakt ist lediglich, dass wir in den Gesprächen mit Philipp Lahm sehr weit waren, und es gerne mit ihm gemacht hätten. Er hat dann für uns überraschend abgesagt. Diese Entscheidung gilt es zu respektieren", sagte der Vorstandschef des deutschen Meisters der "Deutschen Presse-Agentur". "Er möchte sich jetzt erst mal in nächster Zeit um andere Dinge kümmern. Die Tür ist ja nicht zu. Warten wir mal in aller Ruhe die Entwicklung ab."

Idealer Nachfolger für Lahm auf dem Platz ist für Rummenigge nach wie vor Joshua Kimmich. "Wir sind überzeugt von ihm und werden ihm auch die Zeit geben, die er braucht", sagte der 61-Jährige. Kimmich sei jetzt schon "einen Schritt weiter" als Lahm im selben Alter gewesen sei.

Den Umbruch auf den offensiven Außenbahnen, wo Franck Ribéry und Arjen Robben im Sommer womöglich vor ihrem letzten Bayern-Jahr stehen, sieht Rummenigge entspannt.

"Wir werden mit großer Wahrscheinlichkeit die Kaufoption bei Coman ziehen. Damit hätten wir auf der rechten Seite neben Arjen den perfekten zweiten Spieler und links haben wir neben Franck Ribéry in Costa auch einen Spieler, der schon bewiesen hat, dass er Spiele fast im Alleingang entscheiden kann", erklärte der FCB-Chef.

Weitere Transfers nicht ausgeschlossen

Rummenigge warb zudem um Geduld für das 19-jährige Supertalent Renato Sanches, das bisher in München noch nicht überzeugen konnte: "Ich sage immer: fördern, aber auch fordern. Darum geht es bei Renato. Renato erhält bei uns jegliche Unterstützung. Der Trainer ist von ihm überzeugt. Jetzt müssen wir zusehen, dass wir ihn dort hinbekommen, wo er unserer Überzeugung nach hingehört."

Mit den feststehenden Neuverpflichtungen Niklas Süle und Sebastian Rudy von 1899 Hoffenheim zeigte sich Rummenigge "zufrieden". Weitere Transfers im Sommer seien aber nicht ausgeschlossen. "Wir beobachten den Markt, und wenn der Markt etwas Interessantes für Bayern München bietet, werden wir uns damit befassen", erklärte der frühere Stürmer.

Die Namen Julian Brandt und Serge Gnabry wollte Rummenigge nicht kommentieren. Beide Jung-Nationalspieler wurden zuletzt mehrfach mit dem FCB in Verbindung gebracht.

Lob für Ancelotti und Kroos

Auch zum anstehenden Champions-League-Duell mit Real Madrid äußerte sich Rummenigge: "Es wird ein ganz schweres Viertelfinale für uns. Wir werden zwei super Spiele abliefern müssen, um dann die Chance zu haben, ins Halbfinale zu kommen. Wenn es einer schaffen kann, den Running-Champion, den Titelverteidiger, auszuschalten, dann vielleicht wir."

Trainer Carlo Ancelotti wolle das Duell mit seinem Ex-Klub "unbedingt gewinnen und weiterkommen". Dem Italiener zollte Rummenigge Lob: "Was mir an Carlo immer gefällt: Mit welcher wirklichen Ruhe und Selbstverständlichkeit er seinen Job bewältigt. Auch als er zwischendurch einmal - und das ist nicht so dramatisch lange her - in der Öffentlichkeit kritisch gesehen wurde, ist er ganz ruhig geblieben."

Der früher Bayern-Profi Toni Kroos sei bei Real zum "Weltklassefußballer" geworden. Kroos sei auch in München "ein sehr wichtiger, sehr guter Spieler" gewesen. "Die Zusammenarbeit hat damals leider nur geendet, weil er im letzten Vertragsjahr war und wir leider keine vertragliche Basis gefunden haben. Daher ist Toni nach Madrid gewechselt", erinnerte sich Rummenigge.