Das Derby zwischen dem Hamburger SV und Werder Bremen elektrisiert traditionell den Norden der Republik. Auch HSV-Spieler Lewis Holtby geht besonders motiviert in das Aufeinandertreffen mit dem Lokalrivalen.

"Es bedeutet alles für den Norden. Es ist wie ein Machtkampf. Du willst jedes Spiel gewinnen, aber das erst recht. Jeder Hamburger will, dass wir Werder schlagen", sagte Holtby im "Bild"-Interview in Hinblick auf das anstehende Derby und ergänzte: "Das richtige Prickeln beginnt, wenn du in den Bus steigst, in Bremen ankommst und plötzlich alles grün-weiß ist. Dann weißt du: Es ist Derby-Zeit."

"Die Stimmung ist hitzig – und auch die ein oder andere Flasche fliegt mal in Richtung Bus. Ich kann das aber ganz gut kanalisieren, habe dann noch mehr Bock, ein Tor zu schießen und als Sieger nach Hause zu fahren. Mehr Genugtuung geht nicht. Mich motiviert das nur zusätzlich", erklärte der Mittelfeldspieler die besondere Stimmung gegen den Bremer Erzrivalen.

"90 Minuten: kämpfen, kratzen, beißen"

Für ein siegreiches Derby hat Holtby auch schon einen klaren Matchplan. "Jetzt heißt es 90 Minuten: kämpfen, kratzen, beißen. Solche Duelle sind pure Willenssache", gab der 26-Jährige zu Protokoll und ergänzte lachend: "Für den Derby-Sieg laufe ich auch 15 Kilometer, daran soll es nicht scheitern."

Das einzige Duell, das noch ein größere Derby-Faszination auf Holtby ausübt, ist das Revierderby um Vormachtstellung im Pott: "Unser 2:1-Sieg im Oktober 2012 beim BVB war so ziemlich das geilste Derby, das ich bisher gespielt habe", verriet der Ex-Schalker, der über zwei Jahre für die Gelsenkirchener kickte.

Der Bombenanschlag vom Dienstag gegen den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund ging aber auch am Deutsch-Briten nicht spurlos vorbei: "Mich machen solche Nachrichten nur traurig. Es ist eine kranke Welt, in der man im Jahr 2017 mit allem rechnen muss. Ich wünsche Marc Bartra nur das Beste."