17.04.2017 13:51 Uhr

SCP-Neu-Coach Baumgart: "Wir müssen beißen"

Steffen Baumgart ist neuer Coach des SC Paderborn
Steffen Baumgart ist neuer Coach des SC Paderborn

Steffen Baumgart weiß um seine "Mission Impossible" beim Drittligisten SC Paderborn, versprüht aber großen Optimismus.

"Die Mannschaft zieht mit und ist da. Wir wollen die Sache noch drehen", betonte der neue SCP-Coach bei seiner Vorstellung am Ostermontag: "Ich mache viel über meine Persönlichkeit und versuche die Jungs zu begeistern. Ich weiß, dass ich keine Zeit habe und dass wir auch Glück brauchen."

Am Sonntag hatte der 45-Jährige die Nachfolge von Stefan Emmerling, der nach dem 0:4 (0:1) beim VfR Aalen gehen musste, angetreten. Baumgart: "Ich habe eine Mannschaft übernommen, die eine hohe Qualität haben kann." Im Abstiegskampf setzt der Ex-Profi auf eine gesunde Härte seiner Spieler: "Fußball ist eine Kampfsportart. Wir müssen uns durchsetzen und beißen."

Sportchef Markus Krösche betonte: "Nach dem Spiel am Samstag bin ich zu dem Schluss gekommen, etwas verändern zu müssen." Der Zweitliga-Absteiger belegt zurzeit den 19. und vorletzten Tabellenplatz. Baumgart, der zunächst bis Saisonende verpflichtet wurde, soll den freien Fall des ehemaligen Bundesliga-Spitzenreiters stoppen.

Nach gutem Emmerling-Start wurde es düster

Emmerling hatte Paderborn zwei Spieltage vor der Winterpause übernommen und mit gleich mit zwei Siegen gegen Preußen Münster (1:0) und den VfL Osnabrück (3:1) die Hoffnung auf den Klassenerhalt genährt, ehe es wieder kontinuierlich bergab ging. Mit einem 3:0 gegen Mitabsteiger FSV Frankfurt hatte der Ex-Profi am 32. Spieltag noch mal den Kopf aus der Schlinge gezogen, ehe die Pleite in Baden-Württemberg sein Schicksal besiegelte.

Während in Paderborn nach wie vor die Angst vor dem Abstieg umgeht, wurde auf der Ostalb gejubelt. Denn durch den Dreier gegen den SCP machte Aalen trotz des Abzugs von neun Punkten durch den Deutschen Fußball-Bund vorzeitig der Klassenerhalt perfekt. Aalen war infolge eines im Februar gestellten Insolvenzantrages mit dem Punktabzug bestraft worden. Mit den neun Zählern wäre Aalen auf Aufstiegsplatz zwei geklettert, den Jahn Regensburg belegt.

Spitzenreiter nach 33 Spieltagen bleibt mit 58 Punkten der MSV Duisburg nach einem 1:1 (1:0) beim Halleschen FC vor Regensburg (53), Holstein Kiel und dem 1. FC Magdeburg (beide 52). Regensburg gewann gegen die Zweitvertretung von Werder Bremen 3:1 (1:0). Der bisherige Tabellenzweite Kiel erreichte trotz fast 45-minütiger Überzahl nur ein 1:1 (0:1) bei Rot-Weiß Erfurt. Der 1. FC Magdeburg kam im Ost-Derby bei Hansa Rostock zu einem 1:1 (0:0).

Im Tabellenkeller wird es nicht nur für Paderborn, sondern auch für die Reserve von Mainz 05 nach einem 1:2 (0:2) bei der SG Sonnenhof Großaspach immer brenzliger. Mainz belegt mit 27 Punkten den letzten Platz und hat bei zehn Punkten Rückstand zum rettenden Ufer nur noch theoretische Chancen auf die Ligazugehörigkeit.

Der FSV Frankfurt, dem wegen seines Insolvenz-Antrages ebenfalls mit einem Abzug von neunten Punkten rechnen muss, verbesserte sich durch ein 1:1 (0:0) gegen den VfL Osnabrück auf 33 Zähler. Die Hessen müssen aber ebenso wie Mitabsteiger Paderborn schon für die Regionalliga planen.