20.04.2017 10:15 Uhr

CL-Aus: Tuchel räumt Fehler ein

Erik Durm musste früh das Feld verlassen
Erik Durm musste früh das Feld verlassen

Trainer Thomas Tuchel hat nach dem Viertelfinal-Aus von Borussia Dortmund in der Champions League eine falsche Entscheidung bei der Wahl der Startaufstellung eingeräumt.

"Dass Erik Durm der Leidtragende war, nehme ich auf mich. Ich habe ihm das zugetraut. Er hat nach der Verletzung gut trainiert und einen guten Eindruck gemacht", sagte Tuchel nach der 1:3 (0:2)-Niederlage im Rückspiel beim französischen Topklub AS Monaco (Hinspiel: 2:3).

Durm hatte sein letztes Pflichtspiel am 17. März bestritten und danach aufgrund muskulärer Probleme pausiert. Gegen Monaco wechselte ihn Tuchel nach schwacher Leistung bereits nach 27 Minuten beim Stand von 0:2 aus und änderte sein System von einem 3-4-2-1 in ein 4-2-3-1. "Es war keine Frage des Systems. Wir haben mit diesem System sehr gute Spiele auswärts und in der Champions League gemacht", sagte Tuchel.

Die Auswechslung des bis dahin besten Dortmunders Nuri Şahin in der Halbzeitpause hatte "taktische Gründe". Man habe dann mit Raphaël Guerreiro auf der Position gespielt. Er sei einen Tick torgefährlicher. Man wollte nicht mit einer klassischen Doppelsechs nach der Halbzeit spielen. Man wollte mehr Überraschungsmomente haben, so Tuchel.

Tuchel: "Weg noch nicht zu Ende"

Ein allgemeines Champions-League-Fazit verbiete sich nach Aussage des BVB-Trainers aufgrund des Bombenanschlags aus der Vorwoche. Tuchel meinte dazu: "Bis vor acht Tagen haben wir uns bereit gefühlt, das Viertelfinale zu gewinnen. Die Vorzeichen haben sich nach dem Anschlag dramatisch verändert. Daher will ich kein Fazit ziehen." 

Auch der Frage nach einem Vergleich mit den anderen europäischen Spitzenteams wich der Chefcoach aus diesem Grunde aus: "Man muss aufpassen, dass man diese beiden Spiele nach dem Anschlag zu hoch bewertet. Wir müssen aber bei all unserem Talent in der Persönlichkeit wachsen. Unser Weg ist noch nicht zu Ende."

Viel Zeit um das verdiente Aus zu verarbeiten, bleibt den Westfalen nicht. Schon am Samstag (18:30 Uhr) steht das schwere Auswärtsspiel bei Borussia Mönchengladbach an, das Fernduell um Platz drei gegen 1899 Hoffenheim geht in die nächste Runde. "Für viele von uns war es die erste Saison in der Champions League. Wir müssen daran arbeiten, Konstanz in die Leistungen reinzubekommen. Und dann wollen wir wiederkommen", sagte Kapitän Marcel Schmelzer. Ein Sieg in Gladbach wäre dabei hilfreich.