23.04.2017 19:37 Uhr

Stimmen: "Blick nach oben ist verboten"

Rudi Völler und Bayer Leverkusen hatten sich schon mit dem Remis abgefunden
Rudi Völler und Bayer Leverkusen hatten sich schon mit dem Remis abgefunden

Die Bayern mussten nach dem Champions-League-Aus in der Liga mit einem Remis leben. In Bremen hingegen wird weiter gefeiert. Der Tabellen-15. der Hinrunde hat sich bis auf Rang sechs hochgeschoben. Am Abend freute sich der BVB über den Sieg gegen Gladbach. In Leverkusen wird die Not immer größer. Die Stimmen:

SC Freiburg - Bayer Leverkusen 2:1

Christian Streich (Trainer SC Freiburg): "Die Mannschaft hat ein sehr gutes Spiel gemacht. Es sind schöne Dinge passiert, die wir so nicht erwarten konnten. Aufgrund der Chancen in der zweiten Halbzeit war es ein verdienter Sieg. Ich habe eine gute Freiburger Mannschaft gesehen, die den Leuten Freude gemacht hat."

Nils Petersen (SC Freiburg): "Wir sind nicht gut in die zweite Halbzeit gekommen. Da war Leverkusen klar besser und macht auch verdient den Ausgleich. Wir wollten nur noch verwalten und waren zu passiv. Es macht in dieser Saison einfach wahnsinnig Spaß, mit den Jungs bis zum Ende Gas zu geben. Wir sind immer wieder für ein Tor gut und gewinnen die ganz engen Spiele. Das sorgt am Ende dafür, dass man mit 44 Punkten auf Platz sechs steht. Viele haben uns das nicht zugetraut."

Rudi Völler (Sportdirektor Bayer Leverkusen): "Wir hatten uns alle schon mit dem Unentschieden abgefunden. Wie vor zwei Wochen wurden wir dann wieder brutal ausgekontert. Zu Beginn des Spiels waren wir viel zu passiv. In der zweiten Halbzeit hätten wir den Punkt verdient gehabt. Das ist einfach eine verfluchte Saison. Wir haben noch vier Spiele und müssen mindestens noch drei Punkte einfahren, um die Distanz nach unten zu halten. Das ist ganz wichtig. Wir haben in den letzten Jahren durch die Champions League gut eingenommen. Mit einem Jahr ohne Europapokal geht das Leben in Leverkusen trotzdem weiter. Wir gucken gar nicht mehr nach oben, das ist definitiv verboten."

Kevin Volland (Bayer Leverkusen): "Wir haben die erste Halbzeit komplett verschlafen, keinen Zweikampf gewonnen und auch nicht gut nach vorne gespielt. In der zweiten Halbzeit hatten wir das Spiel in der Hand und machen das 1:1. Dann sind wir wieder kopflos. Jeder muss sich an die eigene Nase fassen und versuchen, für die Mannschaft das kämpferisch Beste zu geben. Wenn wir nur schön spielen wollen, dann reicht das nicht."


Borussia Mönchengladbach - Borussia Dortmund 2:3

Dieter Hecking (Trainer Borussia Mönchengladbach): "Wir haben uns das in der ersten Halbzeit anders vorgestellt. Wir haben es nicht verstanden, Dortmund in Gefahr zu bringen, da haben wir es uns selber schwer gemacht. Dortmund war sehr giftig, wir haben nie Ruhe ins Spiel bekommen. Kurz vor Schluss darf Guerreiro mit seinen 1,70 m nicht ein Kopfballtor machen."

Oscar Wendt (Borussia Mönchengladbach): "Wir waren in der ersten Halbzeit nicht gut und viel zu passiv. In der zweiten Halbzeit waren mehr Leidenschaft und mehr Aggressivität da. Nach der zweiten Halbzeit hätten wir Minimum einen Punkt verdient."

Tobias Strobl (Borussia Mönchengladbach): "In der ersten Halbzeit können wir froh sein, dass wir mit einem Unentschieden in die Kabine gehen. In der zweiten Halbzeit waren wir 20 Minuten ganz gut drin im Spiel. Im Großen und Ganzen war es aber ein verdienter Sieg für Dortmund."

Thomas Tuchel (Trainer Borussia Dortmund) ... zum Sieg: "Ich bin natürlich sehr zufrieden. Wir haben ein tolles Auswärtsspiel gezeigt und hochverdient gewonnen. Spielerisch haben wir dominiert. Das ist eine tolle Reaktion. Der Mannschaft gebührt ein großes Kompliment. Wir haben heute absoluten Siegeswillen gezeigt. Die Stimmung in der Kabine ist sehr ausgelassen. Wir freuen uns sehr und wissen, was wir geschafft haben."

... zum Zusammenhalt in der Mannschaft: "Es zeigt sich, dass sie sehr empathisch und rücksichtsvoll miteinander umgehen. Sie trauen sich auch, Gefühle zu zeigen und darüber zu sprechen. Das schweißt auf einer Ebene zusammen, die man sonst normalerweise nicht hat. Das ist natürlich ein weiterer Klebstoff."

Michael Zorc (Sportdirektor Borussia Dortmund) ... zur Aufklärung des Attentats: "Es ist ein Stück weit Erleichterung, zu wissen, wer es war, dass er gefasst ist und hoffentlich auch bestraft wird. Die Motivlage ist genauso krank, wie sie bei einem terroristischen Anschlag gewesen wäre. Vielleicht hilft es aber bei der schnelleren Verarbeitung."

... zu den Hilfeleistungen des Vereins: "Wir haben uns natürlich sofort mit unserem Mannschaftsarzt ausgetauscht und sofort psychologische Hilfe zur Verfügung gestellt, die auch von den Spielern individuell in Anspruch genommen wird. Wir führen viele Gespräche, um bestmöglich in den Alltag und die Normalität zurückzukommen. Das ist Moment sicherlich nicht einfach, wie man auch in Monaco gesehen hat."

Roman Bürki (Torwart Borussia Dortmund): "Es tut gut, wieder einen Sieg einzufahren. Es war ein schwieriges Spiel. Über das Geschehene möchte ich eigentlich nicht mehr sprechen. Ich bin froh, dass wir wieder Fußball spielen können. Heute haben wir gezeigt, dass wir wieder da sind."


FC Ingolstadt - Werder Bremen 2:4

Maik Walpurgis (Trainer FC Ingolstadt): "Es ist sehr, sehr bitter. Das war spielerisch und taktisch ein sehr, sehr gutes Spiel von uns. Ich habe eine unverdiente Niederlage gesehen, wir waren extrem gut drin, haben immer wieder Akzente gesetzt. Ich mache der Mannschaft überhaupt keinen Vorwurf. Die Leistung macht Mut, sie spricht für die Mannschaft. Wir müssen schauen, dass wir die Leistung auch ins Ziel bringen. Ein Spieler wie Max Kruse würde uns gut zu Gesicht stehen."

Alexander Nouri (Werder Bremen): "Es war tough, wirklich schwierig. Ingolstadt hat es sehr, sehr gut gemacht. Wir hatten viele technische Fehler, nicht so den Spielfluss. Aber die Mannschaft hat gefightet, sich mit einer tollen Teamleistung zurückgekämpft. Max hat seine Momente für sich genutzt. Ich hebe selten Spieler heraus, aber das hat heute jeder gesehen. Ich werde nicht vermessen sein und ein neues Ziel ausrufen. Wenn's für einen dieser Plätze (Qualifikation für die Europa League/Anm.d.Red.) reicht: Ja, geil."

Max Kruse (Werder Bremen): ... zum Sieg: "Wir haben als Team eine hervorragende kämpferische Leistung gebracht und sind mit unserer Willensstärke zurückgekommen. Ich bin froh, dass ich die Tore gemacht habe, aber das ist ein Verdienst der ganzen Mannschaft und des ganzen Vereins. Ich will mich nicht aus der Mannschaft hervorheben."

... zur Frage, ob nun ein Anruf von Bundestrainer Jogi Löw möglich sei: "Das müssen Sie ihn fragen, das kann ich nicht beurteilen. Ich versuche, Woche für Woche meine Leistung zu bringen und arbeite hart an mir."


FC Bayern München - FSV Mainz 05 2:2

Thomas Müller (Bayern München): ... zum Halbfinale im DFB-Pokal gegen Borussia Dortmund: "Wer bei dem Spiel nicht bis in die Haarspitzen bei einhundert Prozent ist, der liebt das Spiel nicht."

Sven Ulreich (Bayern München): "In der ersten Halbzeit haben wir uns total schwer getan. Wir haben überhaupt nicht in unser Spiel gefunden und viele leichte Fehler gemacht. Das darf uns nicht passieren. Mainz hat es aber auch gut gemacht und uns früh unter Druck gesetzt. Wir haben den Schalter nicht gefunden. In der zweiten Halbzeit hat man den FC Bayern gesehen, den man kennt. Wir müssen hier einfach gewinnen, deswegen ist es enttäuschend."

Martin Schmidt (Trainer 1. FSV Mainz 05): "Die letzten zwei Male in München waren gut. Es ist schon so, dass ich mich in München und im Süden Deutschlands sehr wohl fühle. Man sagt in der Schweiz "München ist das Wallis der Schweiz". Ich komme aus dem Wallis, darum fühle ich mich hier sehr wohl. Ich habe vielleicht die richtigen Worte gefunden. Das Team läuft, ackert und hat heute wieder einen Punkt geholt. Damit bin ich sehr zufrieden. Heute das ist ein zusätzlicher Punkt, der sehr wichtig sein kann."


Hamburger SV - Darmstadt 98 1:2

Markus Gisdol (Trainer Hamburger SV): "Wir haben uns das natürlich ganz anders vorgestellt. Man hat meiner Mannschaft angemerkt, dass sie schwer ins Spiel gekommen ist, ein bisschen gelähmt war gegen eine Mannschaft, die nichts mehr zu verlieren hat. Wir haben viele falsche Entscheidungen getroffen, insgesamt war es keine gute Leistung."

Lewis Holtby (Hamburger SV): "Wir dürfen jetzt nichts schlechtreden und müssen die Köpf frei bekommen. Wir bleiben bei uns und wissen, dass wir es schaffen."

Torsten Frings (Trainer Darmstadt 98): "Wir sind überglücklich, endlich auswärts gepunktet zu haben. Und das auch noch gegen den HSV, der zu Hause zuletzt einen Lauf hatte - das macht es umso schöner. Wir hatten einen klaren Plan, den wir von Anfang bis Ende durchgezogen haben. Die Mannschaft beweist Woche für Woche einen überragenden Charakter. Das macht mich unheimlich stolz."

Aytaç Sulu (Kapitän SV Darmstadt 98): "Wir sind zu 99,9 Prozent abgestiegen, da spielt es sich ein wenig befreiter. Wir hatten letzte Woche schon ein bisschen Glück, heute hatten wir auch wieder Glück. Es ist eine Mischung aus Leichtigkeit und nichts zu verlieren."


Hertha BSC - VfL Wolfsburg 1:0

Pál Dárdai (Trainer Hertha BSC): "Wir sind überhaupt nicht ins Spiel gekommen. Gott sei Dank hat Rune so gut gehalten. Aber das spricht für die Jungs, nach 20 Minuten haben sie umgestellt. Die zweite Halbzeit haben wir sehr vernünftig gespielt. Wenn wir die Konterchancen besser ausspielen, kannst du 2:0 oder 3:0 in Führung gehen. Es ist aber sehr gut, dass wir das 1:0 gehalten haben. Das ist gut für die Jungs, das gibt Selbstvertrauen. Das sollte uns Kraft geben für die letzten vier Spiele."

Per Skjelbred (Hertha BSC): "Es ist eine geile Truppe. Wir kämpfen und hatten heute auch das nötige Glück."

Andries Jonker (Trainer VfL Wolfsburg): "Ich denke, dass wir sehr gut angefangen und gute 20 Minuten gespielt haben. Wir haben zwei, drei überragende Möglichkeiten kreiert, um ein Tor zu schießen, aber wir haben sie nicht gemacht. Danach war das Spiel ausgeglichener. In der zweiten Halbzeit hatten wir einen Ballverlust und Hertha hat uns ausgekontert. Es gibt ein altes Gesetz im Fußball: 'Wenn du selbst die Chancen nicht nutzt, dann macht das der Gegner für dich'. Es war zwar ein ordentliches Spiel, aber das bringt nichts."

Yunus Mallı (VfL Wolfsburg): "Wir wissen, wie die Tabelle aussieht und das es um jeden Punkt geht. Deswegen müssen wir hart arbeiten."


Eintracht Frankfurt - FC Augsburg 3:1

Niko Kovač (Trainer Eintracht Frankfurt): "In der ersten Halbzeit war das kein gutes Spiel von uns, wir waren viel zu unsicher und zu fahrig. Nach den Einwechslungen haben wir das Zepter in die Hand genommen und viel Druck entwickelt."

Timothy Chandler (Eintracht Frankfurt): "Ich bin sehr erleichtert. In der zweiten Halbzeit haben wir drei Dinger gemacht. Das war sehr wichtig für unsere Moral."

Manuel Baum (Trainer FC Augsburg): "Wir sind ganz gut in das Spiel gekommen, haben versucht zielstrebig umzuschalten. So ist auch das Tor entstanden. Am Anfang ging es auch noch in der zweiten Halbzeit, man hat dann aber gemerkt, dass Frankfurt mehr aufgekommen ist. Bei uns hat zudem die Kraft nachgelassen."

Philipp Max (FC Augsburg): "Wir sind ein eingeschworener Haufen. Auch wenn wir heute eine bittere Niederlage hinnehmen mussten, so bin ich trotzdem guter Dinge, dass wir nächste Woche vor unseren Fans gegen den HSV alles raushauen werden."