24.04.2017 10:09 Uhr

Sánchez? Gomez? Bayern braucht Alternativen

Drei potenzielle Kandidaten für den FC Bayern: Alexis Sanchez, Mario Gomez und Kyle Walker
Drei potenzielle Kandidaten für den FC Bayern: Alexis Sanchez, Mario Gomez und Kyle Walker

Der FC Bayern München läuft derzeit Gefahr, eine verhältnismäßig enttäuschende Endphase der Saison zu erleben. Um den Kader für die kommende Spielzeit in der Breite zu verbessern, sondiert der Rekordmeister intensiv den Markt.

Nach dem Ausscheiden aus der Champions League gegen Real Madrid im Viertelfinale droht am Mittwochabend (20:45 Uhr) im DFB-Pokalhalbfinale gegen Borussia Dortmund das nächste böse Erwachen. Die erste Saison unter Cheftrainer Carlo Ancelotti mit nur einem Titel zu beenden, wäre für die Münchner vergleichsweise mau. 

Dem italienischen Startrainer flog es zuletzt immer wieder um die Ohren, dass er im vergangenen Sommer nicht an namhaften Offensivverpflichtungen interessiert war. Neben dem gesetzten Robert Lewandowski im Sturmzentrum weiß der FC Bayern in diesem Jahr keinen zweiten gestandenen Vollblutstürmer in seinen Reihen. Wenn Lewy mal ausfiel, wurde seine Rolle in der Offensivzentrale von Thomas Müller übernommen. Meistens mit mäßigem bis gar keinem Erfolg. 

Sánchez mit 48 Toren in 96 Ligaspielen für Arsenal

Damit das in der kommenden Spielzeit nicht wieder passiert, soll der Serienmeister mit prominenter Sturmpower verstärkt werden. Wie der "kicker" berichtet, sind die Bayern ernsthaft an einer Verpflichtung des chilenischen Top-Stürmers Alexis Sánchez interessiert. Der 28-jährige kickt seit 2014 für den FC Arsenal in der Premier League, wechselte damals für 44 Millionen Euro vom FC Barcelona auf die Insel. Seit dem hat er in 96 Premier-League-Spielen stolze 48 Treffer für die Gunners erzielt. 

Vor allem die Spielanlage des 108-fachen chilenischen Nationalspielers ist für die Bayern von besonderem Interesse. Trotz seiner enormen Torgefahr gilt Sánchez nicht als klassischer Neuner, kam sowohl bei Barcelona (zumeist rechts) als auch in London (zumeist links) gerne über die Außenbahnen. Für die Ancelotti-Elf wären taktisch ganz neue Möglichkeiten denkbar, etwa ein System mit zwei echten Spitzen.

Der dynamische Torjäger hat gegen Bayern selbst schon sechs Mal auf dem Rasen gestanden und im Achtelfinalhinspiel der Champions League in diesem Jahr den Arsenal-Treffer beim 1:5 gegen Bayern markiert. Mögliche Ablöseforderungen für Sánchez, der vertraglich noch bis 2018 an die Londoner gebunden ist, sollen sich auf rund 30 Millionen Euro belaufen.

Auch Gomez ein Kandidat bei den Bayern?

Die deutlich preiswertere Alternative wäre da eine etwaige Rückholaktion von Nationalstürmer Mario Gomez. Auch der Wolfsburg-Knipser könnte für den FC Bayern laut einem Bericht von "Sport1" auf der Suche nach einem Lewandowski-Backup noch ein Thema werden. Der 31-Jährige gilt mit 15 Saisontoren immer noch als einer der besten Strafraumspieler in der Bundesliga. Er stellte seine Qualitäten vor allem in den Frühjahrswochen unter Beweis. Da erzielte Gomez für die Wölfe acht Tore in sieben Spielen. 

Gomez stand beim FC Bayern schon einmal zwischen 2009 und 2013 unter Vertrag und konnte in Sachen Torquote beim Rekordmeister immer überzeugen. Insgesamt traf er 75 Mal in 115 Bundesligapartien für den FCB. Eine Rückholaktion würde dem Beispiel Claudio Pizarro folgen. Auch der Peruaner wurde 2012 im gereiften Fußballeralter noch einmal in den Freistaat geholt, um als Sturmergänzung erneut große Erfolge zu feiern.

Der Ex-Stuttgarter Gomez will in der kommenden Saison möglichst international spielen, um sich im anstehenden WM-Jahr bei Bundestrainer Joachim Löw für die DFB-Elf zu empfehlen. Da dies beim derzeitigen Tabellen-14. VfL Wolfsburg nicht realisierbar sein wird, ließ Gomez zuletzt offen: "Wenn ich das Gefühl habe, dass die Auffassungen und Ziele zu stark auseinanderklaffen, werden wir nach Lösungen suchen."