25.04.2017 18:34 Uhr

Grindel warnt vor Stehplatz-Verbot

Reinhard Grindel warnt vor Stehplatz-Verboten
Reinhard Grindel warnt vor Stehplatz-Verboten

Nach den jüngsten Entgleisungen von Ultra-Gruppierungen in der Bundesliga hat DFB-Präsident Reinhard Grindel Fans und Klubs zu einem konstruktiven Dialog aufgefordert, um weitreichende Konsequenzen bis hin zum Stehplatz-Verbot zu vermeiden.

"Es macht großen Sinn, in den Vereinen mit den Fans die Diskussion zu führen, wie man die eigene Stadionordnung ernst nimmt", so Grindel in der "Sport Bild". In der Innenminister-Konferenz werde seit einiger Zeit auch über die Lage in den Stadien diskutiert. "Es darf niemals die Situation entstehen, dass die Politik irgendwann über Fragen wie Stehplatz-Verbot, personalisierte Tickets und Begrenzung der Auswärtsfans entscheidet", sagte der 55-Jährige.

Zugleich nahm Grindel die Deutsche Fußball Liga in die Pflicht. "Die DFL muss jetzt darstellen, wie sie diese Vorfälle auf Dauer unterbinden will. Das Prozedere, zuerst Entschuldigungs-Rituale, dann Zuschieben des Schwarzen Peters an den DFB-Kontrollausschuss und – wenn der Entscheidungen trifft – allgemeine Empörung über Kollektivstrafen, kann auf Dauer nicht die Lösung sein", mahnte der starke Mann beim DFB.

Eklats am Wochenende

Zuletzt hatten diffamierende Plakate in Köln und Frankfurt die Gemüter erhitzt, in Hamburg hatten zündelnde Fans eine Spielunterbrechung provoziert. Den Klubs drohen Strafen durch den DFB.

In Köln war Dietmar Hopp, Mehrheitseigner von 1899 Hoffenheim, von der Südtribüne aus mit Spruchbändern und Sprechchören beleidigt worden. In der Eintracht-Fankurve war während der Partie gegen den FC Augsburg ein Banner ("Für jedes Stadionverbot... Bulle Tod!") aufgehängt worden - vermeintlich als Protest gegen Stadionverbote.