30.04.2017 12:47 Uhr

FIFA-Skandal: Al Sabah tritt von Ämtern zurück

Ahmad Al Fahad Al Sabah zieht sich zurück
Ahmad Al Fahad Al Sabah zieht sich zurück

Der mächtige sportpolitische Strippenzieher Ahmad Al Fahad Al Sabah zieht sich mit sofortiger Wirkung von allen seinen Ämtern im Weltfußball zurück. Das berichtete die "BBC" am Sonntag.

Der Scheich reagiert damit auf die in den USA erhobenen Vorwürfe, laut derer er in den Korruptionsskandal um Guams in New York vor Gericht stehenden Verbandsboss Richard Lai verwickelt sei.

"Ich weise die Vorwürfe energisch zurück und arbeite mit den Behörden zusammen, um diese für mich total überraschenden Vorwürfe zu widerlegen", schrieb der 53-Jährige: "Dennoch möchte ich nicht, dass die Vorwürfe einen Schatten auf die kommenden Kongresse der FIFA und AFC (Weltverband und asiatische Konföderation, d. Red) werfen - deshalb habe ich entschieden, nicht für das FIFA-Council zu kandidieren und mich von allen meinen Ämtern im Fußball zurückzuziehen."

FIFA-Präsident Gianni Infantino nahm Al Sabahs Schritt zur Kenntnis und dankte ihm für "diese sicher nicht einfache Entscheidung, die aber im besten Interesse der FIFA ist".

Lai hatte sich in den USA der Annahme von Bestechungsgeldern schuldig bekannt. Zwar wird Al Sabahs Name nicht genannt, die Anklageschrift gibt aber Hinweise darauf, dass der Kuwaiter ein "Mitverschwörer" sein könnte.

Zu seinen Ämtern in Asiens Olympischem Rat (AOC) und in der Vereinigung der olympischen Spitzensportverbände (ANOC), der Al Sabah sogar vorsitzt, äußerte sich Al Sabah nicht. Der Kuwaiter hat ein enormes Netzwerk im Weltsport, bei der Wahl von Thomas Bach zum Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) im Jahr 2013 galt Al Sabah mit seinem Einfluss als "Königsmacher".