08.05.2017 13:54 Uhr

Mourinho mit Seitenhieb gegen Arsenal

José Mourinho unterlag mit Manchester United Arsenal
José Mourinho unterlag mit Manchester United Arsenal

José Mourinho kommentierte die erste Liga-Pleite des Jahres für seinen Klub Manchester United süffisant. "Die Arsenal-Fans freuen sich und ich freue mich für sie", sagte der United-Coach nach dem 0:2 bei den Londonern.

Einen Seitenhieb konnte er sich natürlich nicht verkneifen. "Als ich das Highbury verlassen habe, haben sie geweint. Als ich das Emirates verlassen habe, haben sie geweint", erinnerte Mourinho daran, dass die Gunners in der Premier League vorher noch nie gegen ein von ihm trainiertes Team gewonnen hatten.

Als Sarkasmus wollte der exzentrische Trainer seine Aussagen angeblich nicht verstanden wissen. "Glauben Sie, dass ich mich darüber freue, dass ein großer Klub wie Arsenal keine Trophäen holt?", fragte er, als in der Pressekonferenz Gelächter aufkam. "Ich freue mich nicht darüber. Ganz ehrlich." Natürlich habe er trotzdem in London gewinnen wollen, versicherte der Portugiese, der die Niederlage seines Teams ungewohnt gelassen aufnahm.

Granit Xhaka und Danny Welbeck hatten mit ihren Toren Manchesters Serie von 25 Premier-League-Spielen ohne Niederlage beendet. Dass Man United bei vier Zählern Rückstand noch unter den Top vier landet, bezeichnete Mourinho als "ausgeschlossen".

Doch die Liga hatte er ohnehin schon vor der Partie abgehakt und erklärt, es zähle nur noch der Gewinn der Europa League, weil sich der Sieger für die Champions League qualifiziert. Deshalb schonte der United-Trainer bei Arsenal auch mehrere seiner Leistungsträger, darunter Paul Pogba.

"Arsenal schlägt Man United und keinen interessiert es"

Für die Gunners kam der fast schon historische Sieg im Prestige-Duell vielleicht gerade noch rechtzeitig. Das Team des deutschen Nationalspielers Mesut Özil meldete sich im Rennen um die Champions-League-Plätze noch einmal zurück. Mit einem Sieg in Southampton könnte Arsenal im Nachholspiel am Mittwoch sogar am Tabellenfünften Man United vorbeiziehen.

Zum ersehnten vierten Platz wären es dann aber immer noch drei Punkte Abstand. "Wir haben noch eine mathematische Chance, brauchen aber auch Hilfe von den anderen Teams", erklärte Trainer Wenger.

Den Sieg gegen Erzfeind Mourinho wollte der Franzose nicht überbewerten. "Es geht um zwei Mannschaften", stellte er klar. "Am Ende des Tages zählt das für mich." Von seinem Konkurrenten bekam er sogar Lob. Wenger sei "ein großer Trainer", erklärte Mourinho gönnerhaft.

Das einst hitzige Verhältnis zwischen den Trainer-Veteranen, die an der Seitenlinie regelmäßig aneinander gerieten, hat sich deutlich entspannt, wohl auch weil es für den sonst so ehrgeizigen Mourinho in der Liga um nichts mehr geht. Der TV-Experte und ehemalige Manchester-Profi Phil Neville bracht es auf den Punkt: "Arsenal schlägt Man United und keinen interessiert es."