19.05.2017 07:50 Uhr

Xabi Alonso: "China, das hätte nicht gepasst"

Bayern Münchens Xabi Alonso sagt am Samstag Adios
Bayern Münchens Xabi Alonso sagt am Samstag Adios

Ein Altmeister des Fußballs hängt seine Schuhe an den Nagel: Xabi Alonso vom FC Bayern München bestreitet am Samstag gegen den SC Freiburg sein letztes Spiel. Und erklärt im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung", warum es nach 700 Pflichtspielen der richtige Schritt ist.

Seit 1999 steht der Spanier ununterbrochen auf dem Rasen. Über die Real Sociedad begann seine große Karriere beim FC Liverpool. Über Real Madrid wechselte er 2014 nach München. Man muss sich zukünftig schon richtig daran gewöhnen, Xabi Alonso nicht mehr im Mittelfeld die Pässe an den Mann bringen zu sehen. Doch nun soll Schluss sein: "Ich hatte schon vor langer Zeit für mich entschieden, den Zeitpunkt meines Abschieds selbst wählen zu wollen. Und ich hatte immer den Wunsch, auf hohem Niveau Adios zu sagen."

Ein Adios in einer anderen, schwächeren Liga, kam für ihn nie infrage: "Ich habe den Fußball so intensiv gelebt, dass ich den Chip schon komplett auswechseln müsste, um den Fußball in solchen Ligen zu genießen." Er stehe auf "Old-School-Football", die "USA oder China, das hätte nicht zu mir gepasst", so der 35-Jährige.

Bei seinem Noch-Arbeitgeber wird man derweil so manch eine Träne verdrücken: "Xabi Alonso war einer unserer überraschendsten und besten Transfers der vergangenen Jahre, ein wahrer Glücksgriff", lobte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge den Routinier vor dessen letzten Spiel. "Ein begnadeter Stratege, ein hochintelligenter Mann und zudem einer der unkompliziertesten Spieler."

Trainer-Karriere? "In ein paar Monaten entscheiden"

Dass er in München nun eine allzu große Lücke hinterlässt, glaubt Xabi Alonso indes nicht. Immerhin war er für den deutschen Rekordmeister drei Spielzeiten lang Dreh- und Angelpunkt im Mittelfeld: "Die Basis des Projekts und der Mannschaft steht. Mit Spielern wie Manu Neuer, oder Mats Hummels, der sich gut eingefügt hat." Auf seiner Position im defensiven Mittelfeld gebe es "junge Leute, die ihren Platz einnehmen müssen: Joshua (Kimmich, Anm. d. Red.) zum Beispiel, oder Renato Sanches."

Große Pläne für die Zukunft hat der Kreativ-Spieler noch nicht. Zunächst einmal möchte er seine neue Freizeit genießen. Danach kann er sich auch eine Trainier-Karriere vorstellen: "Das werde ich nach ein paar Monaten entscheiden. Ich will mich nicht zu etwas zwingen. Wenn etwas nicht von innen kommt, nützt es doch niemandem etwas. Was ich aber mit Bestimmtheit sagen kann: Mich reizt der Fußball immer noch."