26.05.2017 08:56 Uhr

Bayer: Wirrwarr um Kampl-Zukunft

Bleibt Kevin Kampl bei Bayer Leverkusen?
Bleibt Kevin Kampl bei Bayer Leverkusen?

Es könnte alles so einfach sein, ist es aber nicht. Eigentlich hat Kevin Kampl bei Bayer Leverkusen noch einen Vertrag bis 2020. Für Verein und Spieler bedeutet das im Normalfall eine große Portion Ruhe. Doch bei der Werkself sieht es um die Personalie Kampl gerade ganz anders aus. Der Auslöser: ein Vertragsverlängerungsangebot von Rudi Völler von Anfang November 2016. 

Zu dieser Zeit lief es bei Bayer sportlich noch gut, Kampl hatte Leverkusen gerade mit einem Tor zum Sieg gegen Tottenham geführt. Doch die Verhandlungen stockten aufgrund der beginnenden Krise des NRW-Klubs. Die Gespräche zur angedachten Aufstockung der Bezüge samt Ausdehnung der Vertragsdauer wurden auf den Sommer verschoben. Nun mehrten sich in den letzten Tagen allerdings Gerüchte, der slowenische Mittelfeldspieler könnte auf einer Abschussliste von Bayer stehen. Das jedenfalls berichtete die "Sport Bild".

Kampls Berater hingegen geht weiter davon aus, dass der Klub mit seinem Schützling verlängert. Michael Ruhnau setzt auf das Wort des Sportdirektors. "Mir hat Rudi Völler gesagt, dass Kevin nicht abzugeben ist. Er möchte sogar mit ihm verlängern", sagte er gegenüber dem "kicker". Deswegen machen Ruhnau auch die Spekulationen der Medien nichts aus: "Ich gehe davon aus, dass Rudi zu seinem Wort steht und die Sache bis zur Vorbereitung vom Tisch ist." 

Undiszipliniertheiten?

Völler jedoch ließ sich bislang nicht wirklich in die Karten schauen. Zwar lobte der 57-Jährige den Mittelfeldmann ("Er ist eine Identifikationsfigur hier. Er hat sich immer in den Dienst der Mannschaft gestellt. Wir wissen schon, was wir an ihm haben"), hielt sich bezüglich einer Verlängerung aber bedeckt: "Schauen wir mal."

Intern soll Kampl laut dem "kicker" zudem beim Team und den Verantwortlichen in der Kritik stehen, weil er zuletzt Undiszipliniertheiten zeigte und unter anderem unentschuldigt beim Training fehlte. Berater Ruhnau jedoch betonte, dass der 26-Jährige einen Arztbesuch absolviert habe. Außerdem soll er sich auf der Doppelsechs zu viele taktische Freiheiten genehmigen. Da Bayer nach dem Abgang von Tayfun Korkut bislang noch keinen neuen Trainer vorgestellt hat, ist zudem fraglich, wie der neue Mann an der Linie mit dem Slowenen plant. Kampl wird sich also vorerst noch in Geduld üben müssen.