26.05.2017 11:46 Uhr

Frankfurts "Fußballgott" hofft auf die Krönung

Alex Meier greift mit
Alex Meier greift mit "seiner" Eintracht nach dem DFB-Pokal

Alexander Meier hat verbissen auf seine zweite Chance hingearbeitet. Im Berliner Olympiastadion kann Eintracht Frankfurts "Fußballgott" seine Karriere mit einem Titel krönen.

Als Alexander Meier lässig im weißen Hemd in Berlin-Tegel aus dem Flugzeug stieg, kamen die Erinnerungen hoch. "Das ist sehr speziell, einfach eine ganz besondere Atmosphäre", sagte Eintracht Frankfurts "Fußballgott" vor dem DFB-Pokal-Finale gegen Borussia Dortmund der "Frankfurter Rundschau". Der 34-Jährige, der am Samstag im Herbst seiner Karriere endlich einen Titel gewinnen kann, weiß, wovon er spricht.

Vor elf Jahren hatte Meier mit der Eintracht schon einmal eine Hand am "Pott" - doch Rekordmeister Bayern München ließ den Traum jäh platzen, Frankfurt verlor 0:1. Seitdem wartet die Hessenmetropole auf die zweite Chance. Als die Eintracht zuletzt einen Titel gewann, war Meier gerade einmal fünf Jahre alt.

"Finale war die ganze Zeit mein Ziel"

Und in diesem Jahr stand hinter dem Einsatz des Kapitäns lange ein Fragezeichen. "Wenn ich es irgendwie schaffe, dabei zu sein, und vielleicht sogar helfen kann, dann wäre das schon gut", sagte Meier, der erst am vergangenen Wochenende nach einer recht komplizierten Verletzung an der Ferse auf den Platz zurückgekehrt war: "Das Finale war die ganze Zeit mein Ziel, dafür habe ich hart gearbeitet."

Der Torschützenkönig von 2015 war in den vergangenen Jahren die Lebensversicherung der Hessen, er traf verlässlich und erarbeitete sich den Status als Publikumsliebling. Das änderte sich auch nicht, als Meier zuletzt, von Verletzungen geplagt, nicht mehr seine frühere Form erreichte. In der Saison 2016/17 kam er auf nur 21 Ligaspiele (fünf Tore). Die Eintracht schaut sich längst nach Alternativen um.

Vertrag bis 2018

"Mein Status ist mir nicht so wichtig. Ich will einfach nur, dass mit mir ordentlich und fair umgegangen wird", sagte Meier: "Das habe ich verdient, weil ich 13 Jahre hier wirklich alles gegeben habe. Aber das hat nichts damit zu tun, dass ich jedes Spiel von Anfang an spiele oder nicht."

Sportvorstand Fredi Bobic wich Fragen nach Meiers Zukunft am Main aus. "Nach dem Finale werden mit jedem Spieler Gespräche geführt", sagte der frühere Nationalspieler. Der Vertrag des Torjägers läuft noch bis 2018.

Meier sieht sich als "eigene Spezies"

"Ich denke einfach, dass Stürmer viel Vertrauen brauchen, das ist nun mal so", sagte Meier: "Stürmer sind eine eigene Spezies. Jeder Spieler braucht Vertrauen, aber Stürmer in besonderem Maße. Gerade, wenn man mal nicht trifft. Aber das ist schon okay." Jeder Trainer habe andere Vorstellungen.

Bei seinen Mitspielern scheint der 34-Jährige, der nie ein Spiel für die A-Nationalmannschaft absolvierte, unumstritten. "Unser Fußballgott ist wieder dabei", sagte Torwart Lukáš Hrádecký nach dem 2:2 am letzten Bundesliga-Spieltag gegen RB Leipzig. Laut Kovač kann Meier am Samstag spielen: "Ob von Anfang an oder später, werden wir noch entscheiden."