27.05.2017 09:25 Uhr

RB Salzburg reduziert das Budget

Verabschiedet sich Wanderson vom österreichischen Meister?
Verabschiedet sich Wanderson vom österreichischen Meister?

RB Salzburg geht mit einem um 10 bis 20 Prozent zurückgefahrenen Budget in die Saison 2017/18, zudem droht dem österreichischen Meister der Abgang der Topspieler Konrad Laimer und Wanderson.

"Der wird schwer zu halten sein", sagte Salzburg-Sportdirektor Christoph Freund vor dem Bundesliga-Abschluss am Sonntag (ab 16:30 Uhr im weltfussball-Liveticker) gegen Altach über Mittelfeldspieler Laimer. Der Jungstar, der am Samstag seinen 20. Geburtstag feierte, hatte zuletzt nicht nur erstmals den Sprung ins ÖFB-Nationalteam geschafft, er wurde auch zum besten Bundesliga-Spieler der Saison gewählt.

Seinen Vertrag in Salzburg hat er im Herbst bis 2019 verlängert, dennoch könnte Laimer im Sommer namhaften Akteuren wie Stefan Ilsanker, Marcel Sabitzer oder Naby Keita nach Leipzig folgen. Im Saisonverlauf hatten zuletzt die Defensivkräfte Bernardo und Dayot Upamecano diesen Weg eingeschlagen. Um die Zukunft macht sich Freund aber keine Sorgen: "Ich bin überzeugt, dass wir Abgänge wieder ersetzen werden."

Krasnodar-Interesse an Wanderson, Comeback von André Ramalho?

Mit Wanderson könnte aber auch der zweite Topspieler den österreichischen Meister noch vor Beginn der Qualifikation der Champions League verlassen. Der Brasilianer soll das Interesse des FK Krasnodar geweckt haben.

Valon Berisha hat hingegen bis 2020 verlängert, beim auslaufenden Leihvertrag von Andre Wisdom mit Liverpool sei das letzte Wort laut Freund noch nicht gesprochen. Abwehrkollege Paulo Miranda soll bleiben. "Er hat einen Vertrag und ist für uns ganz wichtig. Er wäre nicht zu ersetzen und wird nächste Saison bei uns spielen."

Seine Wünsche hat Trainer Oscar Garcia bereits bei der Vereinsführung deponiert. "Ich habe mit dem Verein gesprochen, wo es Handlungsbedarf gibt", erklärte der Spanier. "Aber das hängt davon ab, wo es Abgänge gibt. Als Trainer will man natürlich immer den Kader verbessern." Freund sagte dazu: "Es wird keine großen weiteren Neuzugänge mehr geben, wir sind für die neue Saison gut aufgestellt."

André Ramalho könnte jedoch ein Comeback in Salzburg geben. Der von Bayer Leverkusen an den 1. FSV Mainz 05 verliehene Brasilianer hatte in Österreich einst mit starken Leistungen auf sich aufmerksam gemacht.

In verschiedenen Bereichen Einsparungen von bis zu 20 Prozent

Die "Bullen" setzen weiterhin auf die Verpflichtung von Perspektivspielern. Das Ausmaß der Budgetkürzungen steht noch nicht endgültig fest. "Es ist so, dass es in verschiedenen Bereichen zehn bis 20 Prozent Einsparungen gibt", sagte der kaufmännische Geschäftsführer Stephan Reiter. Die genaue Höhe hänge aber auch von der Einnahmenseite ab.

"Es stimmt, dass unser Budget in den kommenden Jahren geringer sein wird", ergänzte Freund. Die Situation habe sich seit 2015, seit RB nur noch als Hauptsponsor fungiert, verändert. Dennoch habe man in Salzburg noch immer hervorragende Möglichkeiten. Ein wichtiges Standbein bleibt die großzügig finanzierte Akademie in Liefering. "Es ist unser Ziel, bis zu 80 Prozent aus dem eigenen Nachwuchs zu lukrieren", erklärte Freund.

Spieler wie Diadie Samassekou, Keita oder Upamecano seien ebenfalls schon sehr jung zum Verein gestoßen. Freund meinte: "Das ist unser Weg. Wir werden versuchen, eher noch jüngere Talente zu holen." Das sei bei Spielern dieser Klasse die einzige Möglichkeit. "Danach können wir sie uns nicht mehr leisten und kommen sie nicht mehr nach Österreich."

Personellen Aderlass haben die Salzburger schon in den vergangenen Jahren gut verkraftet. Das haben sie mit ihrem vierten Meistertitel in Serie bewiesen. "Ich finde es außergewöhnlich, was wir geschafft haben, indem wir die Abgänge immer wieder ersetzen können", sagte Freund. "Ich hoffe und bin überzeugt, dass es die nächsten Jahre so weitergehen wird."

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apa/red