29.05.2017 08:30 Uhr

Leno kann sich Bayer-Abschied vorstellen

Leno vermeidet ein klares Bekenntnis zu Bayer
Leno vermeidet ein klares Bekenntnis zu Bayer

Nationaltorhüter Bernd Leno kann sich einen Abschied aus Leverkusen durchaus vorstellen. "Es gibt Argumente für beide Wege. Natürlich würde mich ein Wechsel zu einem europäischen Topklub womöglich nochmals persönlich weiterbringen", sagte der 25-Jährige dem "kicker": "Die Situation bei Bayer Leverkusen bietet aber auch Chancen. Man kann von beiden Szenarien profitieren."

Leno, der offenbar eine Ausstiegsklausel in seinem bis 2020 laufenden Vertrag hat, will die Entscheidung über seine Zukunft ohne Eile treffen: "Fakt ist: Ich spiele bei einem Topklub in Deutschland. Man sollte nichts überstürzen."

Ausschließen will der Schlussmann einen Wechsel nicht. "Es ist alles möglich. Ich möchte nicht aus Leverkusen flüchten, weil die Saison mal schlecht gelaufen ist. Aber man weiß hier auch, dass ich mir - wie in jedem Sommer - Gedanken über die zurückliegende Saison und die Zukunft mache", so Leno. Man müsse dabei "auch abwägen, was für einen persönlich das Beste ist. Besonders dann, wenn man Ambitionen hat, in der Nationalmannschaft eine gewichtige Rolle zu spielen."

Situation unter Roger Schmidt "war schwierig"

Den Absturz der Werkself in der Rückrunde führt Leno auf viele Faktoren zurück. "Vielleicht wurden in der Winterpause ein paar Dinge falsch eingeschätzt, als man dachte, dass es allein mit der Rückkehr der Verletzten wieder besser laufen würde", sagte der 25-Jährige. In den Jahren zuvor habe man zum Teil "auch Glück gehabt", gab der Schlussmann zu.

"Diesmal hat man gesehen, wie eine junge Mannschaft wie unsere mit so einer Situation zu kämpfen hat", so Leno, der eine weitere Ursache für den Absturz ausgemacht hat: "Die Köpfe waren nicht frei, es gab auch eine gewisse Verunsicherung."

Die Trennung von Ex-Trainer Roger Schmidt betrachtet der Nationalkeeper rückblickend als richtige Entscheidung: "Die Situation war sehr schwierig - in Spielen wie gegen Mainz und bei Borussia Dortmund hat man gesehen, dass es in der Mannschaft nicht mehr gestimmt hat. Man kann schlecht spielen, aber die Körpersprache hat auch nicht gepasst." Diese Defizite auszugleichen, sei für Nachfolger Tayfun Korkut "sehr schwer" gewesen, nahm Leno den Interimscoach, der nach dem letzten Spieltag freigestellt wurde, in Schutz.