14.06.2017 07:51 Uhr

Tedesco-Risiko: Heidel fürchtet "Aufschrei"

Christian Heidel weiß, dass sein Experiment mit Domenico Tedesco gelingen muss
Christian Heidel weiß, dass sein Experiment mit Domenico Tedesco gelingen muss

Nach der enttäuschenden Saison des FC Schalke betonte Manager Christian Heidel, dass er diese im Schulterschluss mit Coach Markus Weinzierl aufarbeiten werde, keinen Monat später sind die Tage Weinzierls bei den Knappen gezählt. Mit Domenico Tedesco übernimmt ein junger und unerfahrener Trainer die Zügel. Ein Risiko, wie auch Heidel weiß.

"Wenn es schiefgeht, wird der Aufschrei der Kritiker groß sein, wie konnte man das nur machen und einen so jungen Trainer holen?", erklärt Heidel gegenüber der "Sport Bild", legt jedoch selbstbewusst nach: "Ich bin davon überzeugt, dass Domenico Tedesco für Schalke die richtige Wahl ist."

Eine Erkenntnis, die der 54-Jährige mit den Erfahrungen seiner Vergangenheit begründet: "Mich haben sie auch schon zu Mainzer Zeiten erst wegen Jürgen Klopp zerfetzt, dann wegen Thomas Tuchel und später auch noch wegen Martin Schmidt – und bei allen dreien hat es funktioniert."

Heidel: Tedesco "wird Schalke leben"

Apropos Tuchel: Zum Ex-BVB-Coach sieht Heidel eine wesentliche Parallele: "Wenn Domenico über Fußball redet, erinnert mich das schon ein wenig an Thomas Tuchel", so Heidel. Tedesco verwende keine Plattitüden, sei sehr kommunikativ und habe "einen klaren Plan". "Er wird Schalke leben."

Ein Schuss ins Blaue ist die Verpflichtung des vermeintlichen Trainer-Top-Talents zumindest nicht. Heidel soll Tedesco bereits seit gut einem Jahr intensiv beobachtet haben, das Gespräch mit Ex-Spielern gesucht und jede verfügbare Information über den 31-Jährigen ausgewertet haben.

Es wird eine "Wucht" auf Tedesco zukommen

Während Heidel also bewusst ist, was auf ihn zukommt, betritt Tedesco bei den Königsblauen eine völlig neue Welt. "Es wird eine neue Wucht auf ihn zukommen, denn Schalke ist sehr emotional", weiß Heidel. Der Neu-Coach, der angeblich etwa eine Million pro Saison verdienen soll, sei diesem Umstand in vorherigen Gesprächen jedoch sehr "aufgeräumt" begegnet.

Dennoch ist klar, der Trumpf Tedesco muss stechen. Mit 13 Trainern in den letzten 15 Jahren fehlt es Schalke vor allem an der Seitenlinie an Kontinuität. Mit Heidel holte man im Sommer 2016 einen neuen starken Mann, der den Verein auf Kurs bringen sollte. Nach der enttäuschenden Spielzeit unter seinem ersten Wunschtrainer Weinzierl, der zudem satte drei Millionen Ablöse kostete, steht der S04-Boss unter Druck.