29.06.2017 07:58 Uhr

Hoeneß: "Von Alibikäufen halte ich nichts"

Uli Hoeneß verteidigt die Einkaufspolitik der Bayern
Uli Hoeneß verteidigt die Einkaufspolitik der Bayern

Bayern-Präsident Uli Hoeneß hat die Kritik an der Transferpolitik des deutschen Rekordmeisters zurückgewiesen.

"Wir reden alle von einem Neuaufbau und dass die Zukunft des FC Bayern München gestaltet werden müsse - und dann macht das der FC Bayern, holt junge Spieler im Alter zwischen 20 und 22 Jahren, und es gibt auch wieder Kritik", sagte der 65-Jährige dem "kicker".

"Aber einen Neuaufbau kann man nicht machen, indem man 100-Millionen-Transfers für 29- und 30-Jährige durchzieht. Das ist doch keine Politik", so der FCB-Boss weiter.

Die Bayern haben sich bisher mit Sebastian Rudy (ablösefrei), Serge Gnabry (acht Millionen Euro), Niklas Süle (25 Millionen) und Corentin Tolisso (41,5 Millionen) für die kommende Saison verstärkt. "Als Aufsichtsratsvorsitzender bin ich sehr zufrieden mit der bisherigen Transferpolitik, weil sie mit großer Behutsamkeit umgesetzt wurde", erklärte Hoeneß.

Sanches soll neue Chance erhalten

Mehr als 100 Millionen Euro Ablöse für einen Marco Verratti von Paris Saint-Germain oder 25 Millionen Jahresgehalt für Alexis Sánchez vom FC Arsenal wollen die Münchner aber nicht bezahlen. "Wenn wir es erzwingen wollen, dass wir Champions-League-Sieger werden, müssen wir viel Geld rausschmeißen. Von Alibikäufen halte ich aber nichts", sagte Hoeneß: "Man muss den jungen Spielern viel mehr Vertrauen geben, selbst wenn wir dann zwei Jahre lang nur Meister werden sollten und sehen müssen, was international möglich ist."

Eine weitere Chance soll Renato Sanches erhalten - obwohl der portugiesische Europameister in seiner ersten Saison bei den Bayern ein Flop war. "Ich bin dafür, dass wir es noch ein Jahr mit ihm probieren. Ich bin da für eine ruhige Hand", äußerte Hoeneß: "Der Junge konnte noch nie drei oder vier Spiele ohne Druck spielen."

Die Auftritte des Portugiesen bei der U21-EM scheinen den Bayern-Boss überzeugt zu haben. "Wie der jetzt in der Nationalmannschaft spielt, seitdem er weiß, dass er in der kommenden Saison bei Bayern München spielen soll - da ist jetzt bei ihm ein ganz anderes Selbstvertrauen vorhanden, das zu beobachten ist wunderbar."