30.06.2017 07:58 Uhr

"Noch nicht ganz fertig": U21 will EM-Titel

Die deutsche Mannschaft will nach dem Sieg gegen England im Halbfinale nun den Titel holen
Die deutsche Mannschaft will nach dem Sieg gegen England im Halbfinale nun den Titel holen

Jetzt will Deutschlands nächste Fußball-Generation auch den letzten Schritt machen. Im EM-Endspiel gegen Spanien am Freitag wollen sich Max Meyer, Serge Gnabry und Co. mit dem Titel krönen.

"Die Vorfreude ist riesig", sagte Maximilian Philipp. "Wir sind heiß und werden alles geben." U21-Nationaltrainer Stefan Kuntz erlebt seine Mannschaft "total fokussiert, weil wir noch nicht ganz fertig sind. Das gibt einem Trainer ein gutes Gefühl."

Zum dritten Mal nach 1982 und 2009 steht eine DFB-Auswahl im Finale einer U21-EM, gegen Topfavorit Spanien will die Mannschaft nun den zweiten Titel nach 2009 holen.

"Jetzt stehen wir im Finale und wollen die eigene Geschichte vergolden", sagte Yannick Gerhardt mit Blick auf das viel beschworene Motto der aktuellen U21-Generation. "Wir müssen die Spanier überraschen, selbst mutig nach vorne spielen und dann unsere Chancen nutzen", forderte der Außenverteidiger.

"In diesem Spiel ist alles möglich"

In der spanischen Startelf stehen in Champions-League-Sieger Marco Asensio, Bayern-Schreck Saúl Ñíguez und Héctor Bellerín vom FC Arsenal einige internationale Stars. Trotz der bislang starken Leistungen der Iberer im bisherigen Turnierverlauf glauben die DFB-Junioren an ihre Chance. "Auch wenn das ein harter Brocken wird: So haben wir uns das Finale gewünscht", sagte Gerhardt. "Auch wenn es eine Floskel ist: In diesem Spiel ist alles möglich."

Wer dabei mitwirken kann, ist allerdings noch unklar. Niklas Stark und Davie Selke waren nach dem Elfmeter-Krimi im Halbfinale gegen England noch angeschlagen. Ob es bei ihnen für einen Einsatz gegen Spanien reicht, stand nach dem Abschlusstraining am Donnerstag noch nicht fest. Wechsel in seiner Startelf hält Kuntz für möglich. "Der Trainer hat genug schwierige Entscheidungen, wen er aufstellt", sagte Philipp, der zuletzt von Beginn an spielte.

Tamgeist im Vordergrund

Derweil ist die Nacht vor einem so wichtigen Spiel wie dem EM-Finale nicht die entspannteste - zumindest für Trainer Kuntz. "Wenn man das Gefühl hat, wir sind vorbereitet, wir haben alles gemacht, wir haben an alles gedacht, dann kommt schon irgendwann das Sandmännchen und überredet dich", sagte er schmunzelnd. Die Spieler haben es da einfacher. "Natürlich will ich unbedingt gewinnen, aber ich mache mir da keinen zu großen Kopf", sagte Philipp. "Sonst ist man verkrampft."

Alle DFB-Spieler schwärmen vom großen Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft. Nach jedem Spiel wird gemeinsam in der Kabine gesungen, auch die Auswechselspieler unterstützen die erste Elf. "Es ist schon Wahnsinn, was wir für einen tollen Zusammenhalt in der Truppe haben", sagte der Wolfsburger Gerhardt. "Wie jeder seine Leistung bringt, ob von Beginn an oder als Einwechselspieler."