01.07.2017 12:51 Uhr

Chile setzt auf Kampf - und auf's Elferschießen

Claudio Bravo ist als Elfmeterkiller bekannt
Claudio Bravo ist als Elfmeterkiller bekannt

Der deutsche Endspielgegner Chile hat keine Angst vor dem Weltmeister - und vor einem Elfmeterschießen schon gar nicht.

Nur ein Zufall? Chiles Torwartheld Claudio Bravo ist empört. "Ein Elfmeterschießen ist kein Glücksspiel", sagte der Keeper des Südamerika-Meisters und stellt damit klar: Beim Endspiel um den Confed Cup am Sonntag (20:00 Uhr) in St. Petersburg gegen Weltmeister Deutschland ist auch diese mögliche finale Entscheidung ein wichtiger Bestandteil des Matchplans.

Schließlich sind die jüngsten Erfahrungen des 34-Jährigen im Speziellen und seiner Landsleute im Allgemeinen mit dem dramatisch zugespitzten Spielende prächtig. Zweimal hat die Mannschaft von Trainer Juan Pizzi zuletzt die Copa América im Elfmeterschießen für sich entschieden, am Mittwoch wurde auf die gleiche Weise Portugal in der Vorschlussrunde der WM-Generalprobe besiegt.

Claudio Bravo will sich perfekt vorbereiten

Dass Bravo gegen den Europameister alle drei Schüsse vom Punkt abwehren konnte, war für den 34-Jährigen eben keine Laune des Schicksals, sondern das Resultat sorgfältiger Vorbereitung: "Da steckten viel Arbeit, viel Intelligenz und eine Menge Information drin. Wir haben im richtigen Moment einen perfekten Job gemacht."

Anders als Schlussmann Bravo wäre dem impulsiven Arturo Vidal ein für "La Roja" positiver Spielausgang nach 90 Minuten lieber gewesen. "Wenn wir kämpfen wie verrückt, werden wir auch Deutschland schlagen können", glaubt der "Krieger" des deutschen Rekordmeisters Bayern München und wagte gar einen Ausblick: "Dieses Turnier ist der Wartesaal für die WM. Wenn wir hier gewinnen, ist das ein klares Zeichen für die anderen Mannschaften für nächstes Jahr. Wenn wir gewinnen, sind wir das beste Team der Welt."

Torausbeute noch ein großes Manko

Was nichts daran änderte, dass sich das Pizzi-Team bei der WM-Generalprobe in Russland beim Toreschießen bislang schwer tat. Immer wieder wurden beste Einschussmöglichkeiten nicht genutzt, ein Manko, das man sich gegen die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes eigentlich nicht leisten kann.

Doch Pizzi geht erstaunlich gelassen mit den Abschlussschwierigkeiten seiner Schützlinge um. "Wir werden versuchen, dem Gegner unseren Stil aufzudrücken. Ich werde mir erst richtig Sorgen machen, wenn wir uns gar keine Chancen mehr erarbeiten", sagte der 49 Jahre alte Argentinier. Oder er hofft ganz einfach auf weitere Heldentaten von Elfmeter-Killer Bravo.