03.07.2017 08:04 Uhr

S04: Konoplyanka wollte "den Klub schützen"

Yevhen Konoplyanka (r.) hat seinen Angriff auf Weinzierl erklärt
Yevhen Konoplyanka (r.) hat seinen Angriff auf Weinzierl erklärt

Vor nur einem Monat ließ Yevhen Konoplyanka kein gutes Haar an seinem damaligen Cheftrainer Markus Weinzierl. So bezeichnete der 27-Jährige den S04-Coach gegenüber der heimischen Presse öffentlich als "Feigling". Außerdem zeigte sich der Linksaußen sicher: "Er bleibt nicht länger Trainer dieser Mannschaft. Ansonsten steigt Schalke in die 2. Liga ab." 

Doch obwohl Weinzierl wenige Tage darauf seinen Hut nehmen musste, beteuert Konoplyanka nun gegenüber der "Bild", zum Zeitpunkt seiner Aussagen nichts vom bevorstehenden Rauswurf des 42-Jährigen gewusst zu haben.

Stattdessen stellte sich der Ukrainer als edler Ritter dar: "Ich hab' diese Dinge gesagt, um den Klub zu schützen. Der hätte sich aus meiner Sicht nicht entwickeln können, wenn wir so weiter gearbeitet hätten. Für mich war klar: Bleibt Weinzierl Trainer, muss ich meine Koffer packen."

Es sei sehr schwer für ihn gewesen, seinen eigenen Status im Nationalteam zu festigen, wenn man im Verein "nicht mal zum 18er-Kader" gehöre. "Das war für mich großer psychischer Stress!", erläuterte der 27-Jährige sein Leid und schoss stattdessen gegen seinen ehemaligen Übungsleiter: "Es gab sehr viele Situationen, die ich nicht verstanden habe. Wenn ich nicht zum Team passe, ist das kein Problem – dann gehe ich. Ich fühlte mich jedoch aus dem Team ausgeschlossen, ohne dass jemals irgendein Grund genannt wurde."

Neue Chance

Nun möchte Konoplyanka die Gelegenheit beim Schopfe packen und sich unter Neu-Coach Domenico Tedesco durchsetzen, der ihm eine Chance eingeräumt habe: "Er hat gesagt, wir starten alle bei Null." Deshalb will der Ukrainer endlich sein Deutsch verbessern, was ihm aufgrund der seelischen Ausbootungsschmerzen der letzten Monate nicht möglich war. "Ich war wegen des Fußballs enttäuscht. Da habe ich nicht mehr so gut gelernt, wie ich es eigentlich wollte."

Für die neue Saison ist der 27-Jährige guten Mutes: "Wenn ich das Vertrauen des Trainers spüre und sehe, dass wir wie eine Familie sind, dann bekommst du so eine Energie, die dich stärker macht und dir auf dem Platz lange Wege ermöglicht."