05.07.2017 17:19 Uhr

Merkel und Chinas Staatschef bei Fußballspiel

Xi und Merkel (v.l.) besuchen ein Fußballspiel in Berlin
Xi und Merkel (v.l.) besuchen ein Fußballspiel in Berlin

Bundeskanzlerin Angela Merkel und Chinas Staatspräsident Xi Jinping haben sich in Berlin über den Stand gemeinsamer Fußball-Projekte informiert. Die Spitzenpolitiker besuchten ein Spiel zwischen U12-Teams beider Länder im Amateurstadion von Hertha BSC und wurden von DFB-Präsident Reinhard Grindel sowie DFL-Geschäftsführer Christian Seifert auf den Stand der Dinge gebracht. Auch Bundestrainer Jogi Löw und Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff waren zu Gast.

"Das Interesse von Angela Merkel und Xi Jinping zeigt uns einmal mehr, dass beide Regierungen mit großer Überzeugung hinter unserer Kooperation stehen. Eine Zusammenarbeit kann nicht nur zur Entwicklung des chinesischen Fußballs beitragen, sondern auch positive Effekte für den gesamten deutschen Fußball mit sich bringen", sagte Grindel. Xi Jinping war im Vorfeld des G20-Gipfels zu Gast in Berlin.

Das Jugendspiel gehört zu einer Vereinbarung, die beide Länder im vergangenen November geschlossen haben. DFB, die Deutsche Fußball Liga (DFL) und Vertreter der deutschen und der chinesischen Regierung hatten sich im Bundeskanzleramt auf weitreichende Kooperationen für zunächst fünf Jahre geeinigt.

Chinas U20-Plan weiter in der Kritik

China drängt im Weltfußball Richtung Spitze und setzt auf das Know-how aus dem Land des Weltmeisters und Confed-Cup-Siegers. Vor zwei Wochen kam es in Frankfurt/Main zu einem ersten deutsche-chinesischen Fußball-Gipfel. Die asiatische Delegation erhielt Einblicke in die Strukturen und Aufgaben der DFL, zudem wurde über das Engagement des DFB in China (Ausbildung von Trainern und Talenten) gesprochen. 

Zur deutsch-chinesischen Annäherung gehört auch der Plan, dass Chinas U20-Nationalmannschaft in der Regionalliga Südwest antreten soll. Die Eingliederung von Chinas Nachwuchs in die deutsche Liga sorgte jedoch auch für Kritik. Einige Vereine verurteilten das Vorhaben als reine Kommerzialisierung. Waldhof Mannheim kündigte an, Spiele gegen den Nachwuchs der Asiaten zu boykottieren.