06.07.2017 08:23 Uhr

BVB-Abschussliste: Wer muss gehen? Wer bleibt?

Welche Spieler müssen den BVB noch verlassen?
Welche Spieler müssen den BVB noch verlassen?

Auch nach dem Abgang von Matthias Ginter zu Borussia Mönchengladbach stehen beim BVB noch 33 Spieler unter Vertrag. Kein anderer Bundesligist hat einen größeren Kader. Wer sind die weiteren Kandidaten auf der Dortmunder Abschussliste? Wie ist ihre Situation? Wie groß die Wechsel-Wahrscheinlichkeit? sport.de macht den Check.

Joo-ho Park (Linksverteidiger, 30 Jahre alt, Vertrag bis 2018)

Die Ausgangslage: Der Südkoreaner kam 2015 zusammen mit Thomas Tuchel nach Dortmund und arbeitete mit dem inzwischen entlassenen Trainer auch schon zuvor in Mainz zusammen. Park konnte sich in Dortmund aber nie für einen Stammplatz empfehlen. Mit Marcel Schmelzer und Raphaël Guerreiro hat er hochkarätige Konkurrenz auf seiner Position.

Die Optionen: Lange Zeit schien es keine Interessenten für Park zu geben. Nun hat laut "fussballtransfers.com" allerdings AEK Athen ein Angebot für den Nationalspieler beim BVB hinterlegt.

Wechsel-Wahrscheinlichkeit: 90 Prozent. Wenn tatsächlich ein ernstzunehmendes Angebot für Park eintrudelt, werden die Dortmunder es annehmen. Die Ablösesumme von immerhin drei Millionen Euro, die vor zwei Jahren nach Mainz floss, dürfte allerdings nicht wieder hereinzuholen sein.

Felix Passlack (Rechtsverteidiger, 19 Jahre alt, Vertrag bis 2019)

Die Ausgangslage: Als Eigengewächs grundsätzlich hochgeschätzt, war Passlack über weite Strecken der abgelaufenen Saison dennoch weit weg von der Stammelf. Negativ für ihn wirkte sich Tuchels Umstellung auf eine Dreierkette in der Rückrunde aus.

Die Optionen: Der VfB Stuttgart und Hertha BSC sollen Interesse an einem einjährigen Leihgeschäft haben. Mit den Berlinern ist sich Passlack laut Medienberichten aus der Hauptstadt bereits einig.

Wechsel-Wahrscheinlichkeit: 70 Prozent. Die Tendenz geht dahin, dass die Borussia den Youngster (vorübergehend) ziehen lässt. Allerdings muss der neue Trainer Peter Bosz noch endgültig grünes Licht geben. Rechts hinten hießen die Optionen dann Erik Durm und Łukasz Piszczek.

Neven Subotić (Innenverteidiger, 28 Jahre alt, Vertrag bis 2018)

Die Ausgangslage: Im Winter flüchtete der Publikumsliebling aufgrund fehlender sportlicher Perspektive zum 1. FC Köln - allerdings nur auf Leihbasis. Nachhaltig empfehlen konnte sich der schlaksige Rechtsfuß in der Domstadt nicht. Ist einer von fünf gelernten Innenverteidigern im BVB-Kader.

Die Optionen: Der Hamburger SV war bereits in der letzten Transferperiode an Subotić dran. Aktuell soll er auf der Prioritätenliste des Bundesliga-Dinos aber nicht weit oben stehen. Berater Frieder Gamm bestätigte zuletzt gegenüber "Bild" Gespräche "mit mehreren Vereinen aus der Bundesliga und dem Ausland ".

Wechsel-Wahrscheinlichkeit: 60 Prozent. Der BVB würde Subotić mit Sicherheit keine Steine in den Weg legen. Fraglich ist jedoch, ob dieser einen für ihn passenden Abnehmer findet. Der frühere Mainzer selbst hofft wegen des Trainerwechsels auf eine neue Chance bei seinem Herzensverein.

Mikel Merino (Defensives Mittelfeld/Innenverteidiger, 21 Jahre alt, Vertrag bis 2021)

Die Ausgangslage: Merino gehörte zu den Spielern, die unter Tuchel keine echte Bewährungschance bekamen. Der Spanier beklagte sich nach der Entlassung des umstritten Coaches über mangelnde Kommunikation. Merinos wenige Einsätze für den BVB, sowohl in der Abwehr als auch im Mittelfeld, waren nicht fehlerfrei. Sein Potenzial deutete der Youngster aber durchaus an.

Die Optionen: Spanische Medien haben Merino inzwischen zu annähernd jedem Klub aus der Primera División geschrieben. Immer wieder in der Verlosung: Athletic Bilbao.

Wechsel-Wahrscheinlichkeit: 30 Prozent. Dass Merino den Revierklub verlässt, scheint eher unwahrscheinlich. Unter Bosz könnten die Karten neu gemischt werden. Der vormalige Ajax-Trainer arbeitet bekanntlich gerne mit jungen Spielern zusammen.

Sebastian Rode (Defensives Mittelfeld, 26 Jahre alt, Vertrag bis 2020)

Die Ausgangslage: Für satte zwölf Millionen Euro kam Rode vor einem Jahr vom FC Bayern. Er sollte mit seiner Aggressivität und Zweikampfstärke eine neue Komponente ins Spiel des BVB bringen. Doch zunächst befand sich der frühere Frankfurter im Form-Tief, dann stoppten ihn mehrere Verletzungen.

Die Optionen: Gerüchte um Köln und Gladbach sind aus der Luft gegriffen - alleine schon, weil Rode beim BVB angeblich satte fünf Millionen Euro pro Jahr verdient. Ernsthafte Interessenten sind weit und breit nicht in Sicht.

Wechsel-Wahrscheinlichkeit: 50 Prozent. Bosz hat Rode dem "kicker" zufolge zwar bereits auf seine Streichliste gesetzt. Unwahrscheinlich scheint allerdings, dass der BVB den früheren Junioren-Nationalspieler zu vernünftigen Konditionen los wird.

Emre Mor (Außenstürmer, 19 Jahre alt, Vertrag bis 2021)

Die Ausgangslage: Zusammen mit Ousmane Dembélé kam Mor vor der abgelaufenen Saison als Offensiv-Hoffnung zum BVB. Während sich der Franzose auf Anhieb zum Leistungsträger entwickelte, blieb dem türkischen Nationalspieler dieser Schritt (noch) verwehrt. Mor stand nur 19 Mal in Pflichtspielen auf dem Platz.

Die Optionen: Die großen Klubs vom Bosporus sollen allesamt heiß auf Mor sein. Zuletzt weilte der Manager des Youngsters angeblich zu Verhandlungen bei Fenerbahçe.

Wechsel-Wahrscheinlichkeit: 70 Prozent. Mor wird den BVB wohl auf Leihbasis verlassen. Bosz hat angeblich schon Zustimmung signalisiert.

Tobias Knoop