06.07.2017 12:21 Uhr

VW statt Mercedes? DFB vor neuem Mega-Deal

Mercedes steht angeblich vor der Ablösung als DFB-Sponsor
Mercedes steht angeblich vor der Ablösung als DFB-Sponsor

Der Weg zum fünften Stern mit dem Deutschen Fußball-Bund könnte für Mercedes-Benz zur Abschiedstournee zu werden. Medienberichten zufolge steht der DFB-Generalsponsor nach über 45-jähriger Partnerschaft vor dem Aus. Statt mit schwarzen Benz-Limousinen soll der Weltmeister ab 2019 angeblich Volkswagen fahren - und damit Millionen verdienen.

Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" und der "kicker" berichten von einer Vorentscheidung im DFB-Präsidium und weitestgehend ausgehandelten Verträgen mit VW. Der Verband dementiert. "Das stimmt nicht. Es ist definitiv noch keine Entscheidung in dem Ausschreibungsverfahren gefallen, an dem sich mehrere Bieter beteiligen", sagte DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius.

Der aktuelle Vertrag mit dem Daimler-Konzern, für den mit dem Weltmeister-Stern 2014 in Anlehnung an das Mercedes-Logo ein marketingtechnischer Traum in Erfüllung ging, läuft noch bis Ende 2018 und beinhaltet damit auch die WM-Endrunde in Russland im kommenden Jahr. Eine Entscheidung soll während der DFB-Präsidiumssitzung am 14. Juli getroffen werden.

25 bis 30 Millionen pro Jahr?

"Mercedes-Benz ist seit vielen Jahren Partner und seit 1990 Generalsponsor des DFB. Wir befinden uns derzeit mit dem DFB in Gesprächen über eine mögliche Vertragsverlängerung", teilte Mercedes mit, äußerte sich aus Wettbewerbsgründen aber grundsätzlich nicht zu Details. Aber die haben es in sich.

Angeblich soll es für Volkswagen um ein Sponsorenpaket in Höhe von 25 bis 30 Millionen Euro pro Jahr gehen. Der Wolfsburger Konzern äußerte sich auf Nachfrage nicht und wollte zunächst keine Stellung beziehen. Mercedes soll aktuell nur acht Millionen Euro zahlen, das Angebot aber signifikant erhöht haben.

VW hofft auf den großen Coup

Gewinner wäre so oder so der DFB, auf den durch den Neubau der rund 140 Millionen Euro teuren Akademie und die Kosten im Zuge des Sommermärchen-Skandals erhebliche Mehrausgaben zukommen. In den Sponsoren-Verhandlungen geht es um eminente Werberechte - 70 bis 80 Prozent des gesamten Jahresertrags, der zuletzt rund 228 Millionen Euro ausmachte, werden direkt oder indirekt über Geschäfte mit der Nationalmannschaft verdient.

Der weitaus höhere Betrag des Mercedes-Konkurrenten aus Wolfsburg soll vor allem damit zusammenhängen, dass es in Zukunft beim DFB in der Automobilkategorie keine Trennung mehr zwischen dem Sponsor für die Nationalmannschaften und dem im DFB-Pokal geben soll. Volkswagen ist seit 2012 Werbepartner des DFB im Pokalwettbewerb und soll dafür jedes Jahr etwa 6 Millionen Euro zahlen. Laut "kicker" soll der Vertrag mit VW über vier Jahre geschlossen werden.

Für die Wolfsburger wäre der DFB-Vertrag ein Coup. Zum einen, weil ein großer Konkurrent verdrängt werden würde, und zum anderen weil der VW-Konzern nach der Diesel-Krise am Image arbeiten muss. Als überall sichtbarer Sponsor der Nationalmannschaft wäre das einfacher.