09.07.2017 17:23 Uhr

Fix! Rüdiger wechselt zu Chelsea

Antonio Rüdiger streift bald das Chelsea-Trikot über
Antonio Rüdiger streift bald das Chelsea-Trikot über

Antonio Rüdiger wagt das Abenteuer Premier League. Der deutsche Nationalspieler verlässt AS Roma und wechselt zum englischen Meister Chelsea. Die Blues gaben am Sonntag die Verpflichtung für fünf Jahre bis 2022 bekannt.

"Die Premier League ist für mich die stärkste Liga der Welt. Das ist ein großartiges Gefühl, denn nicht jeder bekommt die Chance, zu solch einem großen Verein zu wechseln. Ich habe darüber nachgedacht und festgestellt, dass man nie weiß, ob es im Leben eine zweite Gelegenheit gibt", sagte der 24 Jahre alte Innenverteidiger, der die Rückennummer 2 erhält.

"Ich freue mich darauf, meine Mitspieler kennenzulernen, und bin sehr stolz, offiziell ein Chelsea-Spieler zu sein." Bei seinem Ex-Verein bedankte er sich herzlich für zwei "wunderbare Jahre in Rom".

Die Ablöse für Rüdiger, der 2015 vom VfB Stuttgart für neun Millionen Euro Ablöse nach Rom gewechselt war, soll 38 Millionen Euro betragen und kann durch Nachzahlungen auf 40 Millionen steigen. Auch der Bundesliga-Aufsteiger Stuttgart profitiert: Der VfB soll vertragsgemäß rund 3,5 Millionen Euro Nachschlag erhalten.

Stammkraft in der Dreierkette?

Rüdiger, der bei AS Roma noch bis 2020 unter Vertrag stand, ist der zweitteuerste Abgang der Vereins-Historie der Italiener hinter Mohamed Salah. Der ägyptische Nationalstürmer war im vergangenen Monat für 42 Millionen Euro zu Liverpool transferiert worden.

Bei Chelsea soll Rüdiger eine zentrale Rolle einnehmen: Der italienische Meistertrainer Antonio Conte plant ihn für die Dreierreihe neben David Luiz und Gary Cahill ein, Cesar Azpilicueta könnte im 3-4-3 dann auf die rechte Außenbahn vorrücken.

Angeblich hatte sich auch Manchester City um Rüdiger bemüht. In London trifft der DFB-Teamspieler Mesut Özil, Shkodran Mustafi und Per Mertesacker - drei Weltmeister, die allesamt für den Stadtrivalen Arsenal im Einsatz sind.

Rüdiger ist der zweite Abwehrspieler aus dem siegreichen deutschen Confed-Cup-Team, der sich kurz nach dem Triumph in Sankt Petersburg einem neuen Verein angeschlossen hat. Zu Wochenbeginn war Weltmeister Matthias Ginter von Borussia Dortmund zu Borussia Mönchengladbach gewechselt.

Kritik an Rassismus in Italien

Rüdiger hatte sich zuletzt massiv über den Rassismus in den italienischen Stadien beschwert. "Ich wurde in diversen Spielen mit 'uh, uh, uh' ausgebuht - und es ist nichts passiert. Das ist für mich unverständlich, dagegen muss gehandelt werden", sagte er. "Wir sind im Jahr 2017, meiner Meinung nach dürfte es das nicht geben. Man sieht so viele Plakate mit dem Slogan 'No to racism', aber in Italien passiert nicht viel."

Es sei viel zu einfach, wenn "Leute, die nicht dieselbe Hautfarbe haben, sagen, wir sollen ruhig bleiben. Sie werden nie wissen, wie es sich anfühlt. Deshalb sollte dagegen hart vorgegangen werden."

Chelsea will weiter einkaufen

Chelsea will unterdessen nach der Verpflichtung des deutschen Nationalspielers noch weiter auf dem Transfermarkt aktiv werden und buhlt unter anderem um Linksverteidiger Alex Sandro von Italiens Rekordmeister Juventus. Der Brasilianer ist allerdings auch bei Paris Saint-Germain ein Thema.