Stattliche 17 Millionen Euro hat sich Borussia Mönchengladbach den Transfer von Matthias Ginter kosten lassen. Eine Verpflichtung, die nicht bei allen im Umkreis der Fohlen positiv gesehen wird. 

"Wir waren auch überrascht, wie viele Spiele Matze tatsächlich in Dortmund gemacht hat", sagte Trainer Dieter Hecking gegenüber der "Sport Bild" über den Weltmeister, der in drei Jahren beim BVB 102 Pflichtspiele absolvierte. Diese Aussage zeigt Ginters großes Problem in der Außenwahrnehmung. Beim BVB gehörte er zwar zum Stammpersonal, fiel allerdings den wenigsten Beobachtern als solcher auf. Doch woran liegt das?

"Vielleicht, weil ich zum Beispiel in den sozialen Medien nicht so präsent bin. Aber sicher auch aufgrund meiner Position. Ich bin kein Spektakel-Spieler, die Offensivspieler stehen mehr im Rampenlicht", meinte Ginter und fügte an: "Dazu habe ich nicht so eine feste Position, habe schon links, rechts, innen und auf der Sechs gespielt." Dies führte dazu, dass der Weltmeister häufig nur als Notnagel, nicht aber als unumstrittener Stammspieler gesehen wurde.

Dabei können sich Ginters Zahlen durchaus sehen lassen. In der vergangenen Spielzeit kamen 87,1% der Pässe des 23-Jährigen an. Zudem gewann er 62,1% seiner Zweikämpfe. Damit lag der Innenverteidiger in beiden Kategorien deutlich vor seinen neuen Gladbacher Kontrahenten im Kampf um den Platz neben Jannik Vestergaard, Nico Elvedi oder Tony Jantschke. 

Der nächste Schritt

In Gladbach soll Ginter nun den nächsten Schritt machen. "Matze ist zwar selbst noch jung, aber er soll eine Korsettstange werden und den anderen Jungen helfen", forderte Manager Max Eberl. Damit dies gelingt arbeitet Ginter sogar mit einem Mentalcoach zusammen, um selbstbewusster aufzutreten.

Den hohen Preis rechtfertigte der Manager mit der allgemeinen Entwicklung im Fußball. "Für uns ist Matze sicher ein teurer Transfer", so Eberl. "Aber wenn ich mir den Transfermarkt anschaue, ein ganz normaler. Wir haben für so einen Moment, so einen großen Transfer, etwas auf die Seite gelegt."

Was für Ginter spricht: Er ist ein absoluter Wunschspieler der Gladbach-Macher. Coach Hecking war bereits vor drei Jahren am frischgebackenen Confed-Cup-Sieger dran und auch Eberl hätte den damaligen Freiburger bereits 2014 gerne in Reihen der Fohlen gesehen.