13.07.2017 08:20 Uhr

Nina Aigner glaubt an EM-Viertelfinale

Durch Euphorie im ÖFB-Frauenteam
Durch Euphorie im ÖFB-Frauenteam "viel möglich"

Nina Aigner ist eine Teilnahme an einem Großereignis mit dem Nationalteam verwehrt geblieben. Sechs Jahre nach ihrem Karriereende geben nun ihre Nachfolgerinnen bei der EM in den Niederlanden (16. Juli bis 6. August) ihr Debüt auf großer internationaler Bühne. Die ehemalige Stürmerin traut Kapitänin Viktoria Schnaderbeck und Co. dabei sehr viel zu.

"Ich denke, sie werden die Vorrunde überstehen und in den K.o-Duellen ist dann sowieso alles möglich", sagte die 40-fache ÖFB-Teamspielerin. Die ÖFB-Auswahl bekommt es in der Gruppenphase mit der Schweiz (18. Juli), Mitfavorit Frankreich (22. Juli) und Island (26. Juli) zu tun. "Durch die Euphorie erstmals bei einer EM dabei zu sein, ist sehr viel möglich. Die Dichte im Frauenfußball ist mittlerweile sehr hoch. Die Nationen sind, abgesehen von der absoluten Weltspitze, enger zusammengerückt. Jeder kann jeden schlagen", erklärte die in einer sportbegeisterten Familie aufgewachsene Aigner.

Formkurve zeigt stetig nach oben

Die Auswahl von Teamchef Dominik Thalhammer arbeite taktisch sehr diszipliniert und gut gegen den Ball und verfüge über ein gutes Positionsspiel. "Das sind die Grundvoraussetzungen, um erfolgreich zu sein", so Aigner, die nach wie vor an der Entwicklung des Frauenfußballs in Österreich interessiert ist. Die ging nach Aigners Rücktritt 2011 stetig nach oben. "Die öffentliche und mediale Aufmerksamkeit ist kontinuierlich gestiegen, was natürlich dem Erfolg geschuldet ist, den sich das Nationalteam die vergangenen Jahre erarbeitet hat", sagte Aigner.

Für sie ist Thalhammer "sicher hauptverantwortlich" für den Erfolg. "Er hat den Aufschwung eingeleitet durch die kontinuierliche und akribische Arbeit, die er mit seinem Trainerteam leistet", erläuterte Aigner. Ein weiterer Grundstein sei mit der Errichtung des Nationalen Zentrums für Frauenfußball in St. Pölten gelegt worden. "Dort werden die Mädels von der Basis her perfekt ausgebildet. Damit wird langfristig an der Entwicklung des Frauenfußballs gearbeitet", so Aigner.

Thalhammer ist der Gründer des Erfolges

Erste richtige Früchte konnten nun mit der EM-Teilnahme geerntet werden. Der Auftritt in den Niederlanden ist die Zugabe nach einer erfolgreichen Qualifikation. Aigner kann den ÖFB-Teamspielerinnen nur aus der Ferne die Daumen drücken. "Da ich dienstlich in China bin, werde ich kaum Zeit und die Möglichkeit haben, die Spiele zu verfolgen", sagte die Ex-Stürmerin. Aigner, die sich mittlerweile statt Fußball mit Mountainbiken und Rennradfahren fit hält, ist bei Deutschlands Rekordmeister Bayern München in der Medienabteilung tätig, die Münchner touren von 16. bis 28. Juli in der Sommervorbereitung durch China.

Etwas mehr als eine Woche danach geht die Frauen-Fußball-EM mit dem Finale am 6. August zu Ende. Dass Deutschland dabei eine Rolle spielt, wäre auch für Aigner alles andere als überraschend. "Es gibt einen Satz im Männerfußball, der auch im Frauenfußball gilt: Bei jedem großen Turnier ist Deutschland der Favorit", betonte die 37-Jährige.

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apa