29.07.2017 10:25 Uhr

Trauriger Modeste tritt gegen FC-Vize nach

Modeste links hat sich gegen Toni Schumacher (re.) gewehrt
Modeste links hat sich gegen Toni Schumacher (re.) gewehrt

Nach monatelangem Hin und Her ging vor rund zwei Wochen die Transferposse um den Ex-Kölner Anthony Modeste zu Ende. Der Stürmer verließ den Klub aus der Domstadt schließlich und wechselte nach China zu Tianjin Quanjian. Doch kaum ist der Franzose in seiner neuen sportlichen Heimat angekommen, tritt er gegen Kölns Vizepräsidenten Toni Schumacher nach.

Die Irritationen der letzten Wochen seien für ihn "nicht so schnell zu vergessen", so Modeste gegenüber der "WAZ": "Das Transfer-Hickhack um meine Person war inakzeptabel." Am Ende sei es leider nicht mehr zu ändern, aber das Ganze habe ihn sehr traurig gemacht. 

Inbesondere Aussagen von Schumacher, der den Angreifer in der "Bild" öffentlich kritisiert hatte ("Er hat nicht die Wahrheit gesagt") schmeckten Modeste gar nicht: "Viele Sachen im Zusammenhang mit meinem Transfer haben mich überrascht beziehungsweise habe ich aus der Presse erfahren. Menschen die ich persönlich überhaupt nicht kenne, haben sich öffentlich zu Wort gemeldet."

Personen über die Presse zu kritisieren, sei definitiv zu einfach, merkte der 29-Jährige an: "Bevor man jemanden beurteilt, sollte man den anderen kennenlernen und sich in einem persönlichen Gespräch austauschen." Den Vize-Boss des Effzeh habe Modeste ohnehin nur "insgesamt drei Mal gesehen und jedes Mal ist es über ein kurzes 'Hallo' nicht hinaus gegangen".

Köln steht hinter Schumacher

FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle hingegen nahm Schumacher in der "Bild" in Schutz: "Äußerungen von Anthony Modeste kommentiere ich grundsätzlich nicht mehr. Toni Schumacher ist nicht nur ein Klasse Vize-Präsident, bei dem der Klub immer über allem steht, sondern er ist für mich persönlich ein ganz besonders wertvoller Mensch."

Auch der ehemalige Nationaltorwart wollte das Thema nicht zu hoch hängen: "Nach 40 Jahren Bundesliga-Erfahrung muss ich mit nun 63 Jahren nicht mehr jede Aussage kommentieren. Ohne hin – wenn sie für sich selbst steht."

Rund zwei Wochen vorher hatte Schumacher Modeste gegenüber der Zeitung mit den vier großen Buchstaben noch scharf kritisiert: "So ein Transfer-Theater habe ich noch nie erlebt. Dass der FC oder die Geschäftsführer Tony gegen seinen Willen verkaufen wollten, dieser Vorwurf ist nicht in Ordnung."

Und: "Er wollte wechseln. Ich sehe nicht den geringsten FC-Fehler in der Angelegenheit. Wir haben nichts falsch gemacht. Tony hat sich nun in Köln und bei den Fans vieles kaputt gemacht – dies war unnötig."