30.07.2017 13:01 Uhr

Rassismus? Rüdiger "will nur Gerechtigkeit"

Antonio Rüdiger (r.) arbeitete mit Luciano Spalletti in Rom zusammen
Antonio Rüdiger (r.) arbeitete mit Luciano Spalletti in Rom zusammen

Antonio Rüdiger hat erneut ein entschlossenes Handeln der Verbände bei rassistischen Beleidigungen in Stadien gefordert.

"Ich will nur Gerechtigkeit. Ich will, dass die FIFA oder der italienische Verband die Leute, die so etwas tun, sperren", sagte der 24-Jährige britischen Medien zufolge während der Asien-Reise seines neuen Klubs FC Chelsea. Rüdigers Mutter stammt aus Sierra Leone, während der Zeit bei seinem Ex-Klub AS Rom in Italien war er mehrmals rassistisch beleidigt worden.

"Solche Menschen müssen aus den Stadien verbannt oder bestraft werden", forderte der Innenverteidiger. "Man kann sich nicht einmal vorstellen, wie sich so etwas anfühlt." Viele Leute rieten ihm, ruhig zu bleiben oder die Beleidigungen einfach zu ignorieren, sagte der 17-malige Nationalspieler. "Es ist leicht, so etwas zu sagen, wenn man keine dunkle Hautfarbe hat und nicht weiß, wie es sich anfühlt."

Bereits kurz vor Beginn des Confederations Cup mit der deutschen Nationalelf in Russland hatte sich Rüdiger im Juni für härtere Strafen gegen Rassismus ausgesprochen. In der vergangenen Saison war der Ex-Stuttgarter in der Serie A nach dem Stadtderby gegen Lazio Rom vom Bosnier Senad Lulić beleidigt worden.

Unterdessen äußerte sich Rüdiger auf der Vereins-Homepage seines neuen Arbeitgebers zu den Beweggründen seines Wechsels.

"Ich wollte immer in der Premier League spielen. Seit Jahren wurde mein Name immer wieder mit Chelsea in Verbindung gebracht. Nun bin ich endlich hier und sehr glücklich. Ich möchte mich bei allen Menschen bedanken, die diesen Traum wahr gemacht haben", so der Abwehrmann, der die neue Aufgabe mit Demut angeht: "Die gesamte Liga ist eine riesige Herausforderung, deshalb muss ich mich auf alle Partien so gut wie möglich vorbereiten".

Angesprochen auf die Unterschiede zwischen Italien und England gab Rüdiger eine persönliche Einschätzung ab. "Ich kann noch nicht viel über die Premier League sagen, weil ich dort noch nicht gespielt habe", erklärte der 24-Jährige: "Ich weiß aber, dass die italienische Liga sehr viel mehr von Taktik geprägt ist. In der Serie A sind die Spiele nicht so offen wie in England, denn hier attackieren beide Teams über 90 Minuten. Das ist der Hauptunterschied - und natürlich der physische Aspekt".