02.08.2017 11:40 Uhr

Frauenteams bleiben bei Bundesligisten rar

Sturms Frauen-Team hat sich bereits als Bundesligist etabliert
Sturms Frauen-Team hat sich bereits als Bundesligist etabliert

Der EM-Erfolg des ÖFB-Teams soll sich auch in der Frauen-Bundesliga niederschlagen. Dort regieren seit 2003 die Serienmeister aus Niederösterreich. Neulengbach und St. Pölten/Spratzern räumten in den vergangenen Jahre alle Titel ab. Rar gesät sind im Frauen-Oberhaus Vertreter von Österreichs Männer-Bundesligavereinen. Neben St. Pölten ist nur Sturm Graz mit seiner Abteilung vertreten.

Mit der Austria wird aber bald ein weiterer bekannter Name dazukommen. Seit 2015 kooperieren die "Veilchen" mit dem zwölffachen Frauen-Meister USC Landhaus. Schon in der Saison 2018/19 könnte der bereits in violett spielende Verein aus Floridsdorf unter dem Namen Austria antreten. Keine Ambitionen auf eigene Frauen-Teams gibt es indes beim SK Rapid und RB Salzburg. Ein Revival der LASK Ladies ist auch nicht in Sicht.

Namen für die Fans

"Es ist einer der ersten Schritte, Traditionsnamen zu kriegen, damit sich die Fans wiederfinden", meinte St. Pöltens Präsident Wilfried Schmaus über die Hoffnungen der Frauenliga auf mehr Aufmerksamkeit. Am 19. August startet die neue Saison, in der abgelaufenen wurde Sturm hinter St. Pölten Zweiter. Neulengbach und Landhaus folgten auf den Plätzen drei und vier. Der 1968 gegründete USC Landhaus will mit violetter Unterstützung heuer weiter angreifen.

Die Austria baute die Zusammenarbeit im Sommer aus, von Liga-Konkurrent Altenmarkt wurde beispielsweise Trainer Andreas Radakovits geholt. Laut Austria-Vorstand Markus Kraetschmer übernahm man bei Landhaus die "inhaltliche Verantwortung". Das in der Landesliga (dritte Leistungsstufe) spielende C-Team des Vereins fungiert nun unter dem Namen Austria Wien Ladies - und könnte ab 2018 vielleicht schon unter der Landhaus-Lizenz im Oberhaus einlaufen.

Austria investiert bei Landhaus

"Es ist ein Engagement mit einer ständigen Erweiterung des Budgets", sagte Kraetschmer. Die Austria alleine schießt einen fünfstelligen Betrag zum Gesamtbudget des Vereins zu. Dieses bewegt sich im niederen sechsstelligen Bereich.

Die Kooperation mit Landhaus laufe ausgezeichnet, betont Kraetschmer. Als Austria alleine hätte man nicht die nötigen Kapazitäten gehabt, ein Frauen-Team aufzubauen. Eines sei aber klar: "Wo Austria drauf steht, muss auch Austria drin sein." Ein Top-Drei-Platz ist das Ziel.

Profitiert St. Pölten vom nationalen Ausbildungszentrum in der Landeshauptstadt, will auch die Austria die Nachwuchsarbeit im Frauen-Fußball vorantreiben. So laufen ab heuer elf Mädchen im Ballsportgymnasium - einer Kooperationsschule der Austria - dem runden Leder nach. Im im Rahmen des S.T.A.R.-Projekts anvisierte regionalen Nachwuchszentrum soll der Mädchenfußball dann künftig weiter forciert werden. Im Unterschied zu Rapid kann die Austria dann auch auf die nötige Infrastruktur zurückgreifen.

Rapid hinkt noch hinten nach

Beim grün-weißen Stadtrivalen ist der Frauen-Fußball nämlich erst ein Thema, wenn die Trainings-Infrastruktur für zusätzliche Teams vorhanden ist. Derzeit sei man bei Rapid diesbezüglich absolut an der Grenze, heißt es beim Rekordmeister. Der Verein verfügt über nicht über genügend eigene Trainingsplätze und muss diese anmieten.

Bei Salzburg ist das Thema ebenfalls ruhend. Derzeit ist laut Stephan Reiter, Kaufmännischer Geschäftsführer, keine diesbezügliche Aktivität geplant. "Man muss beobachten, wie sich das weiterentwickelt. Aber wenn wir etwas machen, machen wir es professionell", sagte Reiter.

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apa/red