12.08.2017 17:21 Uhr

Pokalfinalist Frankfurt siegt in Unterzahl

Eintracht Frankfurt steht in Runde zwei
Eintracht Frankfurt steht in Runde zwei

Eintracht Frankfurt hat sich in Unterzahl in die zweite Runde des DFB-Pokals gekämpft. Der Finalist der vergangenen Saison gewann trotz der Roten Karte für Kapitän David Abraham (22.) gegen Regionalliga-Aufsteiger TuS Erndtebrück letztlich souverän 3:0 (1:0).

Timothy Chandler (35.), Mijat Gaćinović (72.) und Rekordeinkauf Sébastien Haller (76.) trafen bei Dauer-Nieselregen vor 13.106 Zuschauern im Siegener Leimbachstadion.

77 Tage nach der 1:2-Niederlage im Pokalfinale in Berlin gegen Borussia Dortmund brauchte die ersatzgeschwächte Eintracht viel Geduld, um gegen mutige Amateure die Blamage zu verhindern. Nach Abrahams Notbremse gegen den quirligen Japaner Yuki Nishiya blieben die Gäste zwar die bestimmende Mannschaft, gingen aber zunächst zu fahrlässig mit ihren Chancen um.

Trainer Nico Kovač hatte sich den Ausflug ins 125 Kilometer entfernte Siegen sicher leichter vorgestellt, auch wenn ihm die verletzten Schlüsselspieler Marco Fábian, Alexander Meier, Omar Mascarell und Carlos Salcedo fehlten. Jonathan de Guzmán, der nach seinem Wechsel aus Neapel bislang kaum Einheiten mit der Mannschaft absolviert hat, ließ Kovač zu Hause.

Haller fehlt die Feinjustierung

Dennoch bot er drei Neuzugänge in der Startelf auf, darunter Rekordtransfer Haller. Der Franzose war für sieben Millionen Euro vom FC Utrecht gekommen und gegen Erndtebrück von Beginn an gefährlichster Frankfurter. In der 10. und zweimal in der 27. Minute verzog der Stürmer jedoch knapp, auf der anderen Seite hatte Nishiya (23.) direkt nach dem Platzverweis die Chance, den Außenseiter in Führung zu bringen.

Zehn Minuten vor der Pause traf Chandler und beruhigte damit die Nerven seines Trainers und zugleich die Tausenden mitgreisten Fans, die erneut ihrem Unmut über den verhassten DFB Luft machten - auch mit Bengalos und Böllern.

Frankfurt will noch Handeln

Nach Abrahams Aussetzer rückte Routinier Makoto Hasebe in die Viererkette, die zum Bundesliga-Auftakt beim SC Freiburg am Sonntag in einer Woche (15:30 Uhr) anders aussehen soll. Ein Innenverteidiger steht noch auf Kovačs Wunschzettel. Auch nach einem Ersatz für Spielgestalter Fábian schauen sich die Frankfurter noch um.

Gegen den Tabellenzehnten der Regionalliga West brauchten die Frankfurter in der zweiten Halbzeit die Künste ihres wechselwilligen Torwarts Lukáš Hrádecký. Der von Benfica Lissabon umworbene Finne hielt die Führung nach Chandlers Ausrutscher gegen Nishiya (57.) fest. Zweimal (57./74.) schoss der 1,66 m große Mittelstürmer zudem knapp an Hrádeckýs Tor vorbei. Gaćinović und Haller sorgten für die Entscheidung.