13.08.2017 20:34 Uhr

Augsburg fällt im Magdeburger Hexenkessel

Christian Beck (M.) steht mit dem 1. FC Magdeburg in der zweiten Runde
Christian Beck (M.) steht mit dem 1. FC Magdeburg in der zweiten Runde

Der FC Augsburg hat beim 1. FC Magdeburg ist in der ersten Runde des DFB-Pokals völlig verdient ausgeschieden. Beim Drittligisten verlor das Team von Trainer Manuel Baum seine Erstrundenpartie mit 0:2 (0:0). Schon 2014 war der FCA beim damaligen Regionalligisten in der ersten Runde mit 0:1 aus dem Pokal geflogen.

Kurios: Christian Beck (87.) traf wie vor drei Jahren für den Landespokalsieger von Sachsen-Anhalt. Tobias Schwede (90.+1) machte in der Nachspielzeit per Abstauber alles klar, nachdem der kurz zuvor eingewechselte Felix Lohkemper aus der eigenen Hälfte den Pfosten traf. FCA-Torhüter Hitz hatte für einen letzten Eckstoß seinen Kasten verlassen.

Die Pleite zum Pflichtspielauftakt setzt Augsburg noch vor dem Ligastart unter Druck. Beim Hamburger SV am kommenden Samstag (15:30 Uhr) sind die bayerischen Schwaben gleich gefordert. In Magdeburg sah sich der 13. der abgelaufenen Bundesliga-Saison nicht nur auf dem Platz massiver Gegenwehr ausgesetzt.

"Jeder wollte heute eine Runde weiterkommen. Wir haben als Mannschaft nicht gut verteidigt und nicht gut nach vorne gespielt. Und wenn wir mal nach vorne gespielt haben, haben wir es nicht geschafft, das Ding über die Linie zu schießen", sagte der neue FCA-Kapitän Daniel Baier nach der Pleite im Hexenkessel. Trainer Manuel Baum gab zu: "Magdeburg hat verdient gewonnen. Für uns gilt es nun, die Lehren aus dem Spiel zu ziehen."

Schmierereien am Augsburg-Bus sorgen für Unmut

Vor der Partie hatten Unbekannte durch Schmierereien am Mannschaftsbus der Gäste für Unmut gesorgt. Parolen wie "Wessis jagen" und "Nur der 1. FCM" waren am Sonntag auf dem schwarzen Vehikel der Süddeutschen zu lesen. "Jedwede Form des Vandalismus ist zu verteufeln. Das lehnt der 1. FC Magdeburg ganz klar ab", sagte FCM-Pressesprecher Norman Seidler dem "MDR". Die Polizeidirektion Sachsen-Anhalt nahm umgehend Ermittlungen gegen Unbekannt auf.

Wie die Unterstützung des Herzensvereins richtig geht, zeigten die 21.641 Zuschauer im Stadion. Wie entfesselt peitschte das Magdeburger Publikum sein Team noch vorne, wovon sich der Favorit zunächst beeindruckt zeigte. Marcel Niemeyer (3.) hatte prompt die erste Chance zur Führung der Gastgeber, scheiterte aus linker Position jedoch knapp an FCA-Torhüter Marwin Hitz.

FCA bleibt passiv und wird bestraft

Augsburg fand im ersten Durchgang so gut wie gar nicht zu seinem Spielaufbau und hatte große Probleme mit dem robusten Pressing der Magdeburger. Ein recht ungefährlicher Schuss von Jonathan Schmid (21.) war die zwingendste Aktion, die Torwart Mario Seidel, die etatmäßige Nummer drei, in der ersten Halbzeit zu parieren hatte. Die in dieser Phase überlegenen Magdeburger waren offensiv wesentlich druckvoller und hatten in Person von Torjäger Beck (34./45.) mehrmals das 1:0 auf dem Fuß.

Im zweiten Abschnitt büßte Magdeburg kaum an Kampfkraft ein, doch Augsburg kam zu besseren Möglichkeiten. Stürmer Alfreð Finnbogason (52.) prüfte Seidel mit einem satten Schuss aus rund 16 Metern, doch der FCA blieb auch im Anschluss zu passiv. Wie aus dem Nichts stand plötzlich Schmid (69.) frei vor Seidel, der den Versuch des Franzosen mit einem großartigen Reflex an die Latte lenkte.

Kurz darauf verweigerte Schiedsrichter Guido Winkmann den Augsburgern einen Strafstoß, nachdem Magdeburgs Nils Butzen den Ball im Sechzehnmeterraum aus kurzer Distanz an die Hand bekommen hatte. Magdeburg behielt auch in der Folge die Ballhoheit, während die Gäste irgendwie auf einen Glückstreffer hofften.

Drei Minuten vor Spielende war es dann Beck (87.), der für ein Deja-vu sorgte, ehe Schwede sogar erhöhte (90.).