16.08.2017 07:14 Uhr

Schalke, Hoffe, TV-Trash - K(l)eine Bayern-Sorgen

Carlo Ancelotti darf der Saison gelassen entgegen blicken
Carlo Ancelotti darf der Saison gelassen entgegen blicken

Die Punktejagd beginnt wieder bei null, die Teams haben sich neu aufgestellt und der Pokal erste Erkenntnisse gebracht - die neue Bundesligaspielzeit klopft lautstark an die Pforte und wir haben uns erlaubt, die Stadionwurst mal wieder mit unserem ganz subjektiven Senf zu garnieren und die wichtigsten Fragen der Saison zu beantworten:

Wer kann die Bayern ärgern?

Marc Affeldt: Fehlentscheidungen der Schiedsrichter, vergebene Großchancen, schlechter Rasen, ein Winter ohne Schnee oder schlechtes TV-Programm am Samstagabend - so einiges könnte den FC Bayern in dieser Saison ärgern, am nächsten Durchmarsch der Münchner wird das allerdings rein gar nichts ändern. 

Florian Pütz: Nur die Bayern können die Bayern ärgern. Andere Vereine hinter dem amtierenden Deutschen Meister bekommen auch in der anstehenden Saison keine Schnitte und haben genug mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen. In Dortmund muss Trainer Peter Bosz eine neue Mannschaft formen, Leipzig und Hoffenheim werden mit der ungewohnten Dreifach-Belastung zu kämpfen haben. Bayern München kann nur über seine eigenen Füße stolpern – das wird aber nicht passieren.

Mats-Yannick Roth: Der FC Schalke 04. Die Ergebnisse in den Vorbereitungsspielen lassen es schon erahnen: Der FC Schalke 04 wird in der kommenden Spielzeit endlich wieder sein volles Leistungsvermögen ausschöpfen. Coach Domenico Tedesco wird es schaffen, den Königsblauen seine Handschrift zu verleihen. Kluge Verstärkungen, zurückgekehrte Langzeitverletzte und deutsche Nationalspieler in Topform sind die Argumente für eine Spitzensaison der Schalker. Kurz: Zeigen die Bayern Schwächen, steht S04 parat.

Falk Velten: Leider niemand! Die Bundesliga-Saison wird wieder mal zum absoluten Selbstläufer für den Rekordmeister. Mit dem wahrscheinlichen Abgang von Ousmane Dembélé hat sich der einzige potenzielle Bayern-Jäger aus Dortmund zum ersten Gratulanten degradiert. In München bleibt somit die einzig spannende Frage, ob bereits der Osterhase im nächsten Jahr die Meisterschale im Gepäck hat.

Christian Schenzel: Keiner. Warum Peter Bosz unter sportlichen Gesichtspunkten ein besserer Trainer als Thomas Tuchel sein soll, muss mir erst noch jemand erklären. Der BVB wird außerdem Zeit brauchen, um sich an ein neues System zu gewöhnen. Sollte Dembélé noch wechseln, fehlt zudem der vielleicht beste Spieler der Vorsaison. Leipzig und Hoffenheim werden in den Genuss der Dreifachbelastung kommen und haben schlicht nicht die Tiefe im Kader, um den FC Bayern über 34 Spieltage herauszufordern. Bleiben noch Leverkusen, Schalke und Gladbach, die selbst nicht wissen, wie sie Meister werden sollen.

Jan Bugla: Außer den Bayern selbst kann niemand sie ärgern. Auch wenn sich die Vorbereitung sehr durchwachsen gestaltete, wird es letztlich darauf hinauslaufen, dass die Schale nach München wandert. Kein anderes Team hat diese Qualität im Kader. Carlo Ancelotti wird sich ins Fäustchen lachen und höchstens Luxusprobleme bei der Aufstellung lösen müssen. Erster Verfolger wird Borussia Dortmund sein, die Mannschaft um Cheftrainer Peter Bosz kann die Bayern aber nicht wirklich gefährden.

Chris Rohdenburg: Niemand! Keiner! Die Frage ist eher: Wer ärgert sich erneut über die Vormachtstellung des deutschen Rekordmeisters!? Es ist kaum vorstellbar, dass die mit Millionenbeträgen weiter verstärkten Bayern am Ende der Saison nicht erneut mit einem großen Vorsprung an der Spitze stehen.

Gerrit Kleiböhmer: Hoffenheim? Hoffenheim! Wenn jemand in der vergangenen Saison den Bayern in der Liga im direkten Duell das Wasser reichen konnte, dann die Truppe von Julian Nagelsmann. Auch in dieser Spielzeit wird der 1899-Coach sein Team taktisch hervorragend auf die Partien gegen den Meister einstellen. Zum ersten Bayern-Stolperstein kann sich die TSG schon am dritten Spieltag erweisen. Dann müssen die Bayern in den Kraichgau reisen.

Christian Meerschiff: Niemand so richtig. Natürlich werden die Bayern es wieder gegen einige Vereine richtig schwer haben, darunter der BVB. Am Ende der Saison wird aber zumindest in der Meisterschaft alles seinen gewohnten Weg gehen. So langweilig das auch klingen mag, die Bayern sind für den Rest der Liga einfach eine Nummer zu groß.

Timo Schäfers: Vermutlich können die Münchner wieder einmal nur sich selbst ärgern. Dem BVB hätte ich die Rolle des ernsthaften Bayern-Jägers vor rund zwei Wochen noch am ehesten zugetraut. Angesichts des Transfer-Theaters um Aubameyang und Dembélé ist dieser Zug aber wohl abgefahren. Leipzig und Hoffenheim werden zu viel mit der ungewohnten Dreifachbelastung zu tun haben, als dass sie dem FC Bayern ernsthaft gefährlich werden könnten.