18.08.2017 15:11 Uhr

Abstiegsprognose: HSV wird es nicht! Oder doch?

Bleibt Hamburgs Unabsteigbarkeits-Nimbus erhalten?
Bleibt Hamburgs Unabsteigbarkeits-Nimbus erhalten?

Die Punktejagd beginnt wieder bei null, die Teams haben sich neu aufgestellt und der Pokal erste Erkenntnisse gebracht - die neue Bundesligaspielzeit klopft lautstark an die Pforte und wir haben uns erlaubt, die Stadionwurst mal wieder mit unserem ganz subjektiven Senf zu garnieren.

Wer steigt ab?

Florian Pütz: Stets unterschätzt, immer besser als erwartet: Der FC Augsburg war sechs Jahre in der Bundesliga immer für eine Überraschung gut. Nun ist es aber vorbei: Der FCA übernimmt am Ende der Saison die Rote Laterne und steigt als 18. ab. Mit dem VfL Wolfsburg folgt ein dicker Brocken. Die Wölfe haben nichts aus der Relegation der vergangenen Saison gelernt und verabschieden sich ohne Teamgeist aus der Bundesliga. Den Relegationsplatz belegt 2018 der 1. FSV Mainz 05, der sich in der Relegation gegen Nürnberg aber knapp in der Liga hält.

Philipp Küsters: Zum ersten Mal seit Jahren gibt es aus meiner Sicht kein Team, das direkt und sicher als Abstiegskandidat gilt. Trotzdem heißt es gerade für den FC Augsburg und den FSV Mainz 05 aufpassen. Schon zum Ende der letzten Saison konnten sich beide Klubs nur knapp vor dem Abstieg retten und mussten in der Sommerpause namhafte Abgänge verkraften. Mainz verliert mit Córdoba den wohl wertvollsten Spieler des Vereins und bei dem FCA verlässt Paul Verhaegh, langjähriger Kapitän und Leitfigur des Vereins, die Mannschaft. Die noch jungen Coaches Baum und Schwarz werden eine kritische Saison vor sich haben.

Gerrit Kleiböhmer: Der FC Augsburg steht vor einer mehr als schweren Saison. Durch die Abgänge von Paul Verhaegh (Wolfsburg) und Dominik Kohr (Leverkusen) verloren die Fuggerstädter wichtige Säulen im Team. Das frühe Pokal-Aus in Magdeburg gab Einblick in die Probleme der Schwaben. Zu unkreativ in der Offensive, zu anfällig in der Defensive. Das reicht nicht für den Liga-Verbleib. Schwer wird es nach der Bundesliga-Rückkehr auch für Hannover 96, das im Kader nicht breit genug aufgestellt ist, um bis zum Ende mitzuhalten. Auf den Relegationsrang landet in diesem Jahr der FSV Mainz 05.

Mats-Yannick Roth: Eines vorweg: Der Hamburger SV wird es nicht! Wie die Konstellation in dieser Bundesliga-Saison es schon vermuten lässt: Es wird verdammt eng in 2017/2018. Als erstes wird es am Ende wohl den 1. FSV Mainz 05 erwischen, der direkt mit sportlichen Problemen in die Liga starten wird. Große Probleme dürfte außerdem Hannover 96 bekommen, das sich zuletzt als noch nicht stabil genug erwiesen und in der Spitze einfach nicht gut genug aufgestellt ist. Je nachdem, welche Eigendynamiken sich entwickeln, könnte es auch für den SC Freiburg und Eintracht Frankfurt in dieser Saison sehr, sehr eng werden.

Jan Bugla: Den klaren Favoriten auf den Abstieg gibt es nicht. Treffen wird es am ehesten den FC Augsburg, die Puppenkiste wird demnächst also vermehrt zweitklassiges Publikum unterhalten müssen. Der zweite Absteiger wird - leider - der SC Freiburg. Die Truppe um Christian Streich wird Abgänge wie Philipp und Grifo nicht kompensieren können und tief unten reinrutschen - zu tief. Den Relegationsplatz sichert sich nach zweijähriger Zwangspause endlich wieder der HSV. Nur das mit dem Absteigen, das schaffen sie nicht. Warum? Das wissen die Rothosen selbst nicht.

Christian Meerschiff: Am Ende wird es endgültig die treffen, die es schon seit einiger Zeit nötig haben. Die Rede ist von Augsburg und Hamburg. Beide Teams kämpften schon in den letzten Jahren immer wieder mit ziemlichen Formschwächen und sind in der letzten Saison nur knapp dem Abstieg entkommen. Vor allem für den Dino wird der erstmalige Abschied aus dem Oberhaus ein schwerer. Ähnliches gilt für die bayrischen Schwaben, die sich zuletzt zwar reichlich verstärkt haben, für die es aber dennoch nicht reichen wird.

Timo Schäfers: Der FC Augsburg ist aus meiner Sicht einer der heißesten Kandidaten auf den Abstieg, danach kommt der HSV, den es in diesem Jahr endlich treffen wird. Gegen den Relegationsplatz werden die Aufsteiger aus Stuttgart und Hannover sowie die Wundertüte Frankfurt kämpfen. 

Christian Schenzel: Freiburg, Hannover und Mainz. Freiburg hat mit Grifo und Philipp zwei Spieler verloren, die in der letzten Saison an 29 von 42 Toren direkt beteiligt waren. Das wird die Mannschaft leider nicht auffangen können. Hannover hat im Vergleich zu den anderen Mannschaften zu wenig Qualität im Kader und muss zudem mit einem extrem unruhigen Umfeld zurechtkommen. Diese Kombination ist für einen Aufsteiger fatal. Bleibt der FSV Mainz, der den Anschluss an das Mittelfeld schon im letzten Jahr verloren hat. Dass mit Cordoba jetzt auch noch der beste Spieler der Vorsaison fehlt, macht die Sache nicht einfacher.

Henrik Kuhl: Hannover 96 und Mainz 05: Hannover hat meiner Meinung nach mit Abstand den schwächsten Kader der Liga. Vor allem in der Abwehr und im Mittelfeld fehlt den Niedersachsen Qualität. Das Team von André Breitenreiter ist im Vergleich zur Zweitligaspielzeit auch mit Neuzugängen wie Ostrzolek oder Schwegler nicht wesentlich verstärkt worden. Einzig der Angriff um Torgarant Martin Harnik erreicht Bundesliga-Niveau. Das Rennen gegen Platz 17 wird eng. Mainz hat sich mit Transfers wie Viktor Fischer, Alexandru Maxim und René Adler in der Breite trotz des Abgangs von Jhon Córdoba eher verstärkt. Dennoch wirdes mit dem unerfahrenen Eigengewächs Sandro Schwarz auf der Trainerbank in diesem Jahr am Bruchweg mit dem Klassenerhalt nicht klappen.