19.08.2017 19:49 Uhr

Ansage für Anfield: Nagelsmann will ein 3:0

Julian Nagelsmann will den Sieg in Liverpool
Julian Nagelsmann will den Sieg in Liverpool

Die Ansage für Anfield kam schon kurz nach dem Abpfiff von den Rängen. "Auf geht's Hoffe, kämpfen und siegen", schallte es im Anschluss an das 1:0 (0:0) von 1899 Hoffenheim beim Bundesliga-Saisonstart gegen Werder Bremen aus dem Fanblock. Wie es die TSG im Playoff-Rückspiel zur Champions League schaffen will, als erste deutsche Mannschaft beim FC Liverpool zu gewinnen, wollte Erfolgscoach Julian Nagelsmann allerdings nicht verraten - nur soviel: "Ein 2:0 ist der grobe Plan, noch schöner wäre ein 3:0."

Nach dem 1:2 im Hinspiel gegen den früheren englischen Rekordmeister brauchen die Hoffenheimer am Mittwoch mindestens zwei Tore bei der Mannschaft von Teammanager Jürgen Klopp, um in die lukrative Gruppenphase der Königsklasse einzuziehen. Wenn es nach Nagelsmann geht, kann es gerne so laufen wie gegen Bremen. "Ich sage nicht nein, wenn am Mittwoch der ein oder andere abgefälschte Ball reinfliegt", sagte der Coach.

Zuvor war es ausgerechnet der eingewechselte Andrej Kramarić, der mit einem abgefälschten Distanzschuss (84.) für die Entscheidung vor 30.150 Zuschauern in der ausverkauften Rhein-Neckar-Arena gesorgt hatte - der Bremer Robert Bauer hatte dem Ball die entscheidende Richtungsänderung gegeben. Im Hinspiel gegen Liverpool war Kramarić beim Stand von 0:0 noch kläglich vom Elfmeterpunkt gescheitert.

Bremen destruktiv

Nun führte der Kroate die Hoffenheimer zum hochverdienten Sieg gegen die Gäste, die sich fast über die gesamte Spielzeit mit allen Mann in und um den eigenen Strafraum versammelt hatten. Aufgrund der destruktiven Spielweise der Bremer wollte Nagelsmann auch nichts von einem glücklichen Sieg wissen.

"Wenn das Spiel glücklich gewonnen wurde, fresse ich einen Besen", äußerte der Trainer des Jahres, dessen Mannschaft seit dem 14. Mai vergangenen Jahres kein Bundesliga-Heimspiel mehr verloren hat: "Es ist extrem schwer, wenn 34 Beine rund um den Sechzehner im Weg stehen. Ich bin zufrieden. Die Mannschaft hat nie zurückgesteckt. Wir haben 90 Minuten Vollgas gegeben."

Um diese Intensität auch in Liverpool an den Tag legen zu können, hatte Nagelsmann seine Startelf im Vergleich zum Hinspiel gegen die Reds auf sechs Positionen verändert. Bei der Rotation ging es laut Nagelsmann vor allem um "Belastungssteuerung". Er und Sportchef Alexander Rosen haben den Kader schließlich so geplant, "dass man keinen großen Abfall sieht - egal, wer reinkommt."

Nagelsmann lobt Debütanten Geiger

Dank der Rotation kam Dennis Geiger zu seinem ersten Bundesligaspiel - und der 19-Jährige spielte im zentralen Mittelfeld derart stark, dass er mittelfristig vielleicht den zu den Bayern abgewanderten Nationalspieler Sebastian Rudy ersetzen kann. "Ich fand den Auftritt sehr gut", sagte Nagelsmann: "Er ist erst am Anfang, aber seine Entwicklung geht in die richtige Richtung."

In Richtung Borussia Dortmund zieht es wohl Außenverteidiger Jeremy Toljan, fünf Millionen Euro Ablöse sind für den U21-Europameister im Gespräch. "Da stehen wir vor einer Entscheidung - sie ist aber noch nicht gefallen", sagte Rosen.

Eine Entscheidung wird definitiv im Spiel am Mittwoch fallen. Und auch Liverpool ist gerüstet. Klopps Team gewann am 2. Spieltag der Premier League ohne den geschonten Nationalspieler Emre Can mit 1:0 (0:0) gegen Crystal Palace.