22.08.2017 13:14 Uhr

Gomez & Co. auf Liste russischer Doping-Enthüller

DFB-Kicker genossen bei der WM 2010 angeblich Ausnahmeregelungen
DFB-Kicker genossen bei der WM 2010 angeblich Ausnahmeregelungen

Das russische Hacker-Kollektiv "Fancy Bears" hat am Dienstag einen vermeintlichen Leak über Doping und Ausnahmeregelungen im internationalen Fußball veröffentlicht. Auch Namen deutscher Nationalspieler wie Mario Gomez tauchen in dem brisanten Material auf.

"Fußballspieler und Offizielle behaupten, dieser Sport sei frei von Doping", schreiben die "Fancy Bears" auf Twitter. "Unser Team hat diese Behauptungen als Herausforderung angenommen und beweist nun, dass sie lügen."

Unter dem angehängten Link seien Dokumente der WADA zu finden, die beweisen sollen, dass 2015 wohl 150 Spieler positiv auf Doping getestet wurden. 2016 sollen es 200 Spieler gewesen sein.

In den Listen sind keine Namen von Fußballern, Vereinen oder Verbänden vermerkt. Aufgelistet sind die untersuchenden Laboratorien, die Doping-Kommission, welche die Dopingprobe vornimmt, sowie die Ergebnisse der Proben. Diese weisen unter anderem auf Doping im Fußball mit Clenbuterol und vielen weiteren verbotenen Substanzen hin.

DFB-Kicker erhalten Ausnahmegenehmigungen

Des Weiteren ist in dem angeblich geleakten Material eine Liste mit Ausnahmeregelungen, sogenannten TUEs, zur Weltmeisterschaft 2010 zu finden.

Demnach hatten die deutschen Nationalspieler Mario Gomez, Dennis Aogo, Hans-Jörg Butt und Christian Träsch die offizielle Erlaubnis der FIFA, das Asthmamittel Salbutamol nehmen zu dürfen. Warum sie diese Ausnahme erhielten, ist nicht vermerkt.

Prominente Namen sind auch bei anderen Nationen zu finden. Auch die Argentinier Diego Milito, Carlos Tévez, Juan Verón, Gabriel Heinze und Walter Samuel, die Italiener Mauro Camoranesi und Vicenzo Iaquinta sowie der Niederländer Dirk Kuyt genossen ebenfalls die Priviliegien der TUEs. 

Ob das Material vertrauenswürdig ist und tatsächlich von der WADA stammt, ist nicht klar.

Das Hackerkollektiv "Fancy Bears" war in den vergangenen Jahren für politisch motivierte Angriffe bekannt. So attackierte das Kollektiv 2015 Rechner von deutschen Bundestagsabgeordneten.