23.08.2017 13:59 Uhr

Rampenlicht: Der Hunter wieder auf der Jagd

Zurück an alter Wirkungsstätte: Klaas Jan Huntelaar (l.) trifft für Ajax
Zurück an alter Wirkungsstätte: Klaas Jan Huntelaar (l.) trifft für Ajax

Viele bekannte Gesichter spielen weitgehend unbeachtet von der deutschen Presse im Ausland. Heute blickt weltfussball auf eine Schalke-Legende, einen griechischen Topscorer und einen Ex-Ingolstädter im gelobten Land.

Als Felix Magath Klaas Jan Huntelaar 2010 für den damaligen Vereinsrekord von 14 Millionen Euro zum FC Schalke lockte, verbanden nicht wenige Anhänger der Königsblauen große Hoffnungen mit dem noch größeren Namen. Was man für die satte Investition allerdings wirklich erwarten durfte, war unklar.

Nachdem der Hunter die erste niederländische Liga zwischen 2004 und 2008 in Grund und Boden geballert hatte, folgte der Angreifer dem Ruf von Ruhm und Geld und unterschrieb im Januar 2009 bei Real Madrid. An der Seite von Raúl, Iker Casillas und Co. fand der Oranje-Knipser allerdings nur bedingt sein Glück. Nach einem Halbjahr mit gerade mal 20 Einsätzen und acht Toren war das Missverständnis bereits wieder beendet - Huntelaar heuerte beim AC Milan an.

Clarence Seedorf, Alessandro Nesta, Ronaldinho: Die Namen der Teamkollegen waren kaum weniger klangvoll, zu alter Torgefahr fand Huntelaar aber auch in der Modemetropole nicht. Nach nur einem Jahr und der bescheidenden Ausbeute von sieben Ligatörchen brach der Rechtsfuß seine Zelte in Milan wieder ab und avancierte schließlich zum Schalker Rekord-Einkauf.

Der finanzielle Aufwand sollte sich für beide Seiten auszahlen. In der Nähe seiner Heimat platzte endlich wieder der Knoten. Zwölf Treffern in seiner Debütsaison ließ Huntelaar 2011/2012 wettbewerbsübergreifend beeindruckende 48 Buden in 48 Partien folgen, egalisierte dabei mit 29 Treffern den Schalker Bundesliga-Rekord von Klaus Fischer und stürmte als erster Niederländer zur Torjägerkanone. Eine Quote, die der Stürmer in den folgenden Jahren in Gelsenkirchen nicht mehr toppen konnte.

Im Sommer 2017 führte Huntelaars Weg zurück zum niederländischen Hauptstadtklub Ajax, mit dem er bereits zu Frühzeiten seiner Karriere große Erfolge feierte. "Es ist kein Geheimnis, dass Ajax mein Klub ist", frohlockte der Hunter und ließ Taten folgen. Bei seinem ersten Startelf-Einsatz nickte Huntelaar das Leder nach 38 Minuten zum 1:0 über die Linie - Ajax gewann 3:1 gegen Groningen. Ein erfolgreiches Wochenende, das der Niederländer in einem Tweet resümierte: "Sieg für Ajax, Tor erzielt, Sieg für Schalke."

Vom Lautern-Flop zum Fußballer des Jahres

Während die Schalker ihrem Stürmer vor allem aus sentimentalen Gründen hinterherschauen, werden die Verantwortlichen des 1. FC Kaiserslautern wohl eine Faust in der Tasche ballen, wenn sie an den Transfer von Kostas Fortounis denken. Im Sommer 2014 verschacherten die Pfälzer den Mittelfeldmann für die geradezu lächerliche Ablösesumme von 400.000 Euro an Olympiakos Piräus. Ein Deal, der sich für den 24-Jährigen auszahlte.

Seit dem Tapetenwechsel feierte Fortounis jedes Jahr die Meisterschaft, krönte sich 2016 zum Torschützenkönig des griechischen Oberhauses und wurde zum hellenischen Fußballer des Jahres gekürt. An der Seite von Ex-Nationalspieler Marko Marin sicherte er Olympiakos unlängst die Teilnahme an der Champions League. Nachdem Fortounis beim 2:1-Hinspielsieg gegen Salzburg-Schreck Rijeka traf, reichte auswärts ein Treffer von Marin, um die Quali zu besiegeln.

Im gelobten Land

Während Huntelaar und Fortounis inzwischen wieder in ihrer Heimat kicken, wählte der ehemalige Nürnberger und Ingolstädter Tomáš Pekhart zuletzt einen anderen Weg. Der Mittelstürmer, der für den Club und die Schanzer nie wirklich zum erhofften Torgaranten wurde, wechselte im Sommer zum israelischen Meister Hapoel Be'er Sheva.

Nachdem er sich zu Beginn des Jahres 2016 aus dem deutschen Fußball verabschiedete, schnürte der Tscheche allerdings erstmal die Schuhe für AEK Athen, wo er 2016 den Sieg im griechischen Pokal feiern konnte. Übrigens mit einem Finalsieg über Fortounis und Olympiakos. Einen festen Platz in der Startelf konnte sich der 1,94-Meter-Hüne jedoch nicht erkämpfen.

Das soll bei Hapoel Be'er Sheva nun anders werden. Beim 1:1 gegen Maccabi Netanya zum Liga-Auftakt spielte Pekhart schon einmal von Beginn an und bejubelte direkt sein erstes Tor. "Der Klub ist unglaublich fürsorglich, dass erinnert mich an Deutschland, wo alle immer sehr zuverlässig waren", erklärte der 28-Jährige sein neues Wohlgefühl.