24.08.2017 10:25 Uhr

Julian Draxler: Gelobt, gefeiert, aussortiert?

Julian Draxler spielt seit einem halben Jahr für Paris Saint-Germain
Julian Draxler spielt seit einem halben Jahr für Paris Saint-Germain

Anfang August war die Welt des Julian Draxler noch in Ordnung. Nach starken Leistungen in der Rückrunde für PSG und dem Gewinn des Confed Cups als DFB-Kapitän schien der 23-Jährige vor einer großen Saison zu stehen. Doch dann kam der unheilvolle 3. August 2017: Weltrekordtransfer. Neymar-Wahnsinn. Draxler auf dem Abstellgleis. Wie geht es jetzt weiter mit dem Top-Talent?

"Draxler ist ein Saubermann. Alles, was er macht, ist überlegt, sorgfältig und elegant. Wenn er den Ball hat, passiert immer etwas", feierte die französische Zeitung "Le Figaro" den Weltmeister nach dem 4:0-Hinspielerfolg von Paris gegen den FC Barcelona im Champions-League-Achtelfinale. Das gleiche Blatt titelte unlängst: "Der Stern Neymar glänzt von Anfang an mit PSG". 

Diese Aussagen zeigen, dass der neue Brasilianer dem Deutschen, der in der Winterpause der vergangenen Saison für stattliche 40 Millionen Euro vom VfL Wolfsburg an die Seine wechselte, den Rang abgelaufen hat. Fünf Minuten stand Draxler, der erst später ins Training einstieg, in dieser Saison bislang erst auf dem Rasen. Wechselgerüchte halten sich hartnäckig. Vor allem die Sportzeitung "L'Equipe" berichtet regelmäßig über einen möglichen Abgang. 

Alles Quatsch, wenn man den Worten von Berater Roger Wittmann Glauben schenken darf. "Es interessiert uns nicht, wenn "L'Equipe" etwas schreibt", erklärte Wittmann gegenüber "Sport1": "Es spielt nullkommanull eine Rolle, was diese Zeitung behauptet. Es gibt gar keine Anzeichen für einen Wechsel. Das Thema gibt es nicht. Wenn jemand schreiben würde 'Ich weiß es von Nasser Al-Khelaifi' [PSG-Präsident, d. Red.], dann würde ich überlegen und müsste mit dem Präsidenten telefonieren." 

Berater in München gesichtet

Alles nur Verhandlungstaktik, um sich nicht in die Karten schauen zu lassen? Fakt ist, dass die Einsatzchancen Draxlers durch den Neymar-Transfer rapide gesunken sind. Fakt ist ebenfalls, dass der Youngster regelmäßig spielen muss, um eine Chance auf die WM im kommenden Jahr zu haben. 

Mögliche Vereine, mit denen Draxler in Verbindung gebracht wird, gibt es zur Genüge. Laut "L'Equipe" habe PSG den Deutschen bei Konkurrent Monaco angeboten, um ihn mit Top-Talent Kylian Mbappé zu verrechnen. Draxler habe allerdings dankend abgelehnt.

Heißer ist die Spur zum FC Bayern München. Wie die "Sun" berichtet, hat der Rekordmeister bereits ein 40-Millionen-Euro-Angebot für den Nationalspieler abgegeben. Berater Wittmann soll sogar schon in München gesichtet worden sein. Fraglich jedoch, ob der Ex-Schalker beim FCB ob der starken Konkurrenz um Robben, Ribéry und Co. mehr Minuten bekommen würde.

Wird es gar Borussia Dortmund?

Auch Borussia Dortmund wird im Falle eines Dembélé-Abgangs als möglicher Draxler-Abnehmer gehandelt. Problematisch könnte hierbei die königsblaue Vergangenheit des Flügelspielers werden. 

Bleibt der FC Barcelona, der händeringend auf der Suche nach Verstärkungen ist: Auch in Katalonien soll Wittmann übereinstimmenden Medienberichten zufolge bereits verhandelt haben. Ein Wechsel nach Spanien gilt allerdings als unwahrscheinlich.

Die Situation bleibt undurchsichtig, auch weil Draxler selbst sich noch nicht öffentlich zu all den Gerüchten geäußert hat. Somit dürfte es bis zum 31. August, dem Ende der Transferperiode dauern, bis Klarheit über die Zukunft von Julian Draxler herrscht.