04.09.2017 08:22 Uhr

Schürrle: Froh über Ende der "Störgeräusche"

Fehlt dem BVB zur Zeit verletzt: André Schürrle
Fehlt dem BVB zur Zeit verletzt: André Schürrle

Für André Schürrle läuft es weiterhin wie verhext: In der aktuellen Saison blickt der 26-Jährige von Borussia Dortmund lediglich auf rund eine Stunde Spielzeit im Pokal zurück. In der Bundesliga konnte der Weltmeister bislang noch nicht auflaufen, weil ihn zuletzt ein Muskelfaserriss stoppte. Nun spricht der Pechvogel über seine Reha-Zeit, über seinen neuen Konkurrenten Andriy Yarmolenko und über den Abgang von Ousmane Dembélé.

"Sportlich ist es natürlich eine Enttäuschung. Ous ist ein Spieler, der jeder Mannschaft hilft", sagte Schürrle gegenüber den "Ruhr Nachrichten" zum Wechsel des Streik-Profis zum FC Barcelona und fügte an: "Trotzdem sind wir natürlich froh, dass die Störgeräusche ein Ende haben und man auch mal wieder etwas anderes in der Zeitung lesen kann."

Mit dem ukrainischen Nationalspieler Yarmolenko, der am Wochenende zwei Mal für sein Heimatland traf, hat Schürrle nun einen dicken Brocken vor die Nase gesetzt bekommen. "Der Name war mir natürlich bekannt, aber ehrlich gesagt habe ich noch nicht viel von ihm gesehen", erklärte der 26-Jährige: "Ich glaube, dass er ein sehr guter Spieler ist: torgefährlich, trickreich, abschlussstark. Er wird uns sicherlich weiterhelfen."

Seitenhieb gegen Tuchel?

Dass der Ukrainer auf der selben Position wie der Weltmeister spielt, macht Schürrle keine Sorgen: "Im Moment kann ich den Konkurrenzkampf leider nicht annehmen, aber wenn ich wieder vollständig fit bin, werde ich mich im Training anbieten." Dort wartet der neue Coach Peter Bosz, von dem der BVB-Profi einen Eindruck hat, der "sehr gut" ist.

"Menschlich ist er ein sehr ruhiger Charakter, der viel mit uns Spielern spricht und so gut wie nie die Fassung verliert. Ich glaube, dass uns genau das sehr gut tut", sagte Schürrle und ließ damit vermuten, dass sich die Lage unter Thomas Tuchel zuletzt anders dargestellt haben muss. Bosz ist "ein Trainer, der immer mit uns redet und bei dem jeder weiß, woran er ist", so Schürrle weiter, der resümierte: "Bis jetzt empfinde ich die Zusammenarbeit als sehr angenehm."

"Neue Phase meiner Entwicklung"

Bis der Weltmeister wieder aktiv mitwirken kann, werden noch einige Tage vergehen. Eine genaue Angabe wollte auch Schürrle nicht machen. "Das ist schwierig abzuschätzen, ich hoffe aber, die Hälfte des Weges schon hinter mir zu haben", sagte er, der sich die Verletzung Mitte August zuzog.

Jetzt müsse er Geduld bewahren und nicht den Fehler machen, wieder zu früh anzufangen. "Ich habe das im vergangenen Jahr leidvoll erfahren. Da hatte ich Knieprobleme und habe alles versucht, um schnellstmöglich wieder auf den Platz zu kommen. Wahrscheinlich habe ich damals zu schnell zu viel gemacht, dabei vielleicht Beschwerden vor mir selbst vertuscht - und dann hat's mich wieder erwischt und ich bin den ganzen Oktober ausgefallen."

Nun möchte Schürrle lernen, mit dieser schwierigen Phase seiner Karriere umzugehen: "Man spürt, dass der Körper schon einiges mitgemacht hat und sich jetzt seine Ruhe holt. Es ist schwierig, das zu akzeptieren und sich darauf einzulassen, auf seinen Körper zu hören. Ich sehe das aber auch als eine neue Phase in meiner Entwicklung."