07.09.2017 08:48 Uhr

Podolski in Japan: "Bin nun mal der Star der Liga"

Lukas Podolski - das bekannteste Gesicht der japanischen Liga
Lukas Podolski - das bekannteste Gesicht der japanischen Liga

Lukas Podolski streift seit zwei Monaten das Trikot seines neuen Vereins Vissel Kobe in Japan über. Drei Tore schoss der Prinz bisher - zwei davon in seinem ersten Spiel. Seitdem fiel er häufiger durch Streitigkeiten mit Gegenspielern auf. Nun rechtfertigt Podolski sich.

Der Druck als prominentes Gesicht der Liga ist es wohl nicht, der Podolski zu den Auseinandersetzungen verleitet. "Ich bin jetzt 32, ich habe viel erlebt. Wenn jetzt Fans pfeifen, versinke ich nicht im Boden", sagte der Stürmer dem "kicker": "Wenn man, wie wir jetzt, ein paar Spiele nicht gewonnen hat, dann ist das halt so. Es soll nicht so klingen, dass ich nicht ambitioniert bin, denn das Gegenteil ist richtig."

Aktuell liegt Kobe auf dem elften Platz der JLeague, 16 Punkte entfernt von der Champions-League-Qualifikation. In Kobe soll ein Team aufgebaut werden, das um Titel spielen soll. Von Titeln ist die Mannschaft jedoch weit entfernt. Am vergangenen Spieltag verlor Kobe gegen Iwata mit 1:2. Podolski traf zwar zur zwischenzeitlichen Führung, sah zu Spielende jedoch die Gelbe Karte. Aus Frust?

"Ich wurde provoziert - und habe mich gewehrt. Ich bin nun mal der Star der Liga, das führt dazu, dass einige mir eine mitgeben wollen. Aber ich bin einer, der sich das nicht gefallen lässt", erklärte der 32-Jährige: "Manchmal muss man halt Reaktionen zeigen!"

"Auf dem Platz nicht hilfreich"

Das sei bei vielen Mannschaftskollegen anders. Die Japaner seien generell sehr freundlich. "Aufgrund ihrer Mentalität sind viele zurückhaltend, nett und höflich. Privat mag ich diese Bescheidenheit. Aber auf dem Platz ist sie nicht hilfreich", meinte Podolski. "Die Körpersprache muss stimmen. Das fehlt ein wenig bei uns, das gehört zu den Dingen, die ich auch intern angesprochen habe." Seine Aufgabe sei es, voranzugehen und die Mitspieler mitzunehmen.

Auch was das Leistungslevel der japanischen Liga angeht, beschönigt Podolski nichts. "Der Fußball in Japan ist anders. Das Niveau in Europa ist höher, alles andere wäre gelogen", erklärte er. "Deswegen ist es normal, dass ich Zeit benötige, um besser zu verstehen, wie der Fußball hier funktioniert. Und wie ich meine Qualitäten noch mehr zur Geltung bringen kann."