Zé Roberto hat in seiner Zeit beim FC Bayern jede Menge Erfahrungen auf dem Platz und auch außerhalb des Grüns gesammelt. 248 Mal lief er im Dress des deutschen Rekordmeisters auf, insgesamt 75 Mal davon unter der Ägide von Felix Magath. Nun hat der mittlerweile 43-Jährige auf seine Zeit in München und seine damaligen Übungsleiter zurückgeblickt.

"Von Ottmar Hitzfeld habe ich eine ganze Menge gelernt. Er hatte eine echte Starauswahl mit unterschiedlichen Persönlichkeiten und schaffte es, Harmonie hineinzubringen", sagte Zé Roberto gegenüber "t-online.de": "Mit 25 Spielern von solchem Kaliber zu arbeiten ist nicht einfach, schließlich können nur elf spielen. Aber dann führte er die Rotation ein, und in jedem Spiel gab es drei oder vier Änderungen."

Dass jeder Spieler seine Chancen bekam, hat den Brasilianer am meisten beeindruckt. "Er ist ein Trainer mit einem unglaublichen Taktikverständnis und ein wunderbarer Mensch", schwärmte der Mittelfeldspieler, der noch bis Ende des Jahres in São Paulo als Profi für SE Palmeiras aktiv ist. 

"Es war verrückt"

Bei Magath sei es anders zugegangen. Er "war viel härter. Unter ihm war es wie beim Militär!", gab Zé Roberto mit einem Schmunzeln zu: "Ich erinnere mich noch, wie wir im Training mit Medizinbällen trainieren mussten, laufen mussten, und zwar lange Strecken. Es war verrückt – aber für unsere Kondition war es großartig."

Die Zeit danach unter Jürgen Klinsmann, habe ihm "sehr gut gefallen", erklärte der 43-Jährige: "Klinsmann hat ganz neue Methoden eingeführt, viele Ideen aus den USA. Die technischen und taktischen Aspekte waren ungewöhnlich und neu. Die Mannschaft war auf dem Feld dann auch viel dynamischer."

Thiago? "Das Herzstück"

Mit Blick auf den heutigen FC Bayern mahnt Zé Roberto zu Gelassenheit und Ruhe. Coach Carlo Ancelotti bräuchte nur etwas Zeit, so der ehemalige FCB-Profi: "Allein schon von der Erfahrung her ist er der perfekte Trainer für die Bayern. Dieses Jahr muss er aber alle seine Puzzleteile zusammenhaben."

Als eines der wichtigsten Steinchen im Mosaik sieht der 43-Jährige Thiago: "Letzte Saison hat er herausragend gespielt. Er wird noch zu einem ganz Großen werden. Für das Spiel der Bayern ist er das Herzstück."

Salihamidžić hat den nötigen "Stallgeruch"

Eine weitere wichtige Personalie des deutschen Rekordmeisters aus den letzten Wochen heißt Hasan Salihamidžić, der die Position des Sportdirektors übernommen hat. Für Zé Roberto war der Bosnier "die richtige Wahl": "Er hat viele Jahre im Klub verbracht, er hat Titel gewonnen, er hat die nötige Nähe zum Verein, den "Stallgeruch", und vor allem: er hat das Vertrauen des Präsidenten. Hasan ist ein echter Profi und wird den Verein mit allem unterstützen, was er hat."