08.09.2017 12:18 Uhr

Fortuna und die Sehnsucht nach der Bundesliga

Friedhelm Funkel schwimmt mit Fortuna Düsseldorf auf einer Welle des Erfolgs
Friedhelm Funkel schwimmt mit Fortuna Düsseldorf auf einer Welle des Erfolgs

Wenn einer weiß, wie Bundesligaaufstieg geht, dann Friedhelm Funkel. Fünfmal innerhalb von 13 Jahren ist der 63 Jahre alte Trainer-Oldie mit einem Zweitligateam aufgestiegen, das ist Rekord im deutschen Fußball.

Nun steht der routinierte Coach mit Fortuna Düsseldorf erstmals seit mehr als fünf Jahren wieder an der Tabellenspitze und weckt damit im Umfeld große Erwartungen. Dagegen wehrt sich der bei Saisonzielen sonst sehr zurückhaltende Coach auch vor dem Top-Duell mit dem 1. FC Union Berlin am Sonntag nicht.

"Unser Ziel ist das obere Tabellendrittel. Wenn das eine oder andere früher passiert, wehren wir uns nicht dagegen", sagte der Trainer, der den Klub in den vergangenen beiden Spielzeiten vor allem vor dem Abstieg bewahren musste. Allerdings hat sich Funkel auch vorher mit seinen Spielern besprochen, ob man in der Öffentlichkeit diese optimistische Prognose vertreten soll.

Die Rahmenbedingungen sind gut. "Stadt und Stadion sind absolut reif für die Bundesliga. Da wollen wir auch mittelfristig wieder hin. Die Sehnsucht ist groß in Düsseldorf", sagte Funkel schon vor Saisonbeginn.

Neue Optionen in der Offensive

Dabei haben die Düsseldorfer gerade in Ihlas Bebou ihr größtes Talent abgegeben, dafür aber immerhin die Rekordablöse von fast fünf Millionen Euro von Hannover 96 erhalten. "Das können wir nicht verhindern", meinte Funkel. Mit dem Geld hat sich der Klub vor allem im Angriff neu aufgestellt. In Emir Kujović (Schweden), Håvard Nielsen (Norwegen), Takashi Usami (Japan) und Benito Raman (Belgien/U21) wurden gleich vier Nationalspieler verpflichtet, die das Offensivspiel beleben sollen.

Dadurch hat auch der mit neun Treffern in der vergangenen Saison beste Torjäger Rouwen Hennings erhöhten Konkurrenzdruck. Zweimal brachte Funkel seinen Stürmer in dieser Saison von der Bank, beim Pokal in Bielefeld und in Sandhausen erzielte Hennings jeweils den Siegtreffer. Der Stürmer gibt sich mit seiner Jokerrolle nicht zufrieden. "Ich möchte natürlich von Beginn an spielen", so der 30-Jährige.

Das verbesserte Personalangebot kommt dem gesamten Team zugute. So kann auch der Ausfall von Stammtorhüter Michael Rensing (Rippenbruch) durch Neuzugang Raphael Wolf von Werder Bremen bestens kompensiert werden. "Wir haben eine höhere Qualität im Kader. Deshalb läuft es", befand Abwehrspieler André Hoffmann, der wie Hennings nach Ausleihe fest verpflichtet wurde. Gegen die Berliner, die zu den Aufstiegskandidaten zählen, stehen die Düsseldorfer am Sonntag vor der nächsten Bewährungsprobe.