Nach beinahe 900 Partien im Milan-Dress hängte Azzurri-Legende Paolo Maldini 2009 trophäengeschmückt die Treter an den Nagel. Im Interview mit der "Bild" äußerte sich der Ex-Verteidiger nun unter anderem zu den Gerüchten um BVB-Stürmer Pierre-Emerick Aubameyang und den Rossoneri.

Für den viermaligen WM-Teilnehmer ist ein Engagement des Dortmunder Top-Torjägers bei seinem Ex-Klub nicht unbedingt die logische Folge. "Er liebt Milan", stellt Maldini zwar klar, habe aber auch ein Niveau erreicht, das er von ihm nie erwartet hätte und das auch Milan nicht habe. "Er ist jetzt auch ganz schön teuer", gibt Maldini weiter zu bedenken.

Dass Aubameyang, der einst seine Schuhe für den Nachwuchs des AC schnürte, nicht den Sprung zu den Profis geschafft hat, wundert Maldini hingegen nicht. "Damals war es schwer für junge Spieler, die Mannschaft war einfach zu stark. Es hat ihm gutgetan, wegzugehen. Ich freue mich sehr für ihn und habe ihn letztens getroffen und gesagt, dass er mich überrascht hat."

Maldini: "Neymar ist eine Marke"

Auch zu den Entwicklungen auf dem Transfermakt bezog Maldini Stellung. Er habe in den 80ern begonnen und lediglich ein Hundertstel vom heutigen Gehalt verdient, der Markt habe sich aber halt verändert. "Neymar ist das wert. Ihn holt man nicht nur für das, was er auf dem Platz leistet. Er ist eine Marke. Paris wollte es allen zeigen, sie konnten nur ihn, Cristiano Ronaldo oder Messi holen", bringt der 49-Jährige die neuen Mechanismen unaufgeregt auf den Punkt.

Überraschend überschaubare Kritik äußerte Maldini auch an Ousmane Dembélé, der seinen Wechsel vom BVB zum FC Barcelona mit einem Streik forcierte. Es sei richtig, dass ein Fußballer entscheiden könne. "Die Art und Weise – das sind Einzelaktionen, die kann man gut finden oder nicht."

In seiner langen Karriere gewann Maldini mit Milan siebenmal den Scudetto, viermal die Champions League sowie zweimal den Weltpokal.