Fans von Schalke 04 haben vor dem Bundesligaspiel gegen den VfB Stuttgart harsche Kritik an Sportvorstand Christian Heidel geübt.

Die Anhänger entrollten in der Nordkurve hintereinander drei Spruchbänder mit den Aufschriften: "70 Millionen ausgegeben - dafür 70 Prozent der Identität verloren", "Identitätsverlust stoppen - Knappenschmiede stärken" und "Die Wurzeln achten und nicht vernichten".

Zudem enthüllten die Fans ein Plakat, auf dem "Vom Autohändler zum Identitätsschänder" zu lesen war. Die Buchstaben C und H waren dabei rot geschrieben - eine direkte Anspielung auf Heidel, der vor seiner Zeit als Manager beim 1. FSV Mainz 05 als Autohändler gearbeitet hatte.

Mit ihrer Aktion kritisierten die Gelsenkirchener Ultras die Abgänge der Eigengewächse Sead Kolašinac (FC Arsenal) und Benedikt Höwedes (Juventus Turin). Auch ehemalige U19-Spieler wie Haji Wright und Luke Hemmerich verließen Schalke, zumindest auf Leihbasis. Aktuell stehen nur noch fünf in der klubeigenen Knappenschmiede ausgebildete Spieler im Kader der Königsblauen.

Insbesondere der langjährige Kapitän Höwedes hatte seinem Heimatverein unter großem Getöse den Rücken gekehrt. Trainer Domenico Tedesco hatte dem Weltmeister die Kapitänsbinde entzogen. Außerdem gehörte der 29-Jährige in den ersten Pflichtspielen der Saison nicht mehr zur Stammformation.

Während der Partie gegen Stuttgart feierten die Fans Höwedes mit Sprechchören.