13.09.2017 08:54 Uhr

Kehrer: "Wechselgedanken spielen keine Rolle"

Thilo Kehrer (re.) fühlt sich auf Schalke wohl
Thilo Kehrer (re.) fühlt sich auf Schalke wohl

Er verdrängte mit Benedikt Höwedes einen Platzhirsch und spielt seit Monaten stark auf: Thilo Kehrer ist ein weiteres Gesicht aus der Schalker Knappenschmiede, das es in den Profi-Fußball geschafft hat. Klar, dass der FC Schalke den U21-Europameister gern langfristig an den Verein binden möchte.

Doch Kehrer, dessen Vertrag ohnehin noch für zwei weitere Jahre bei den Königsblauen läuft, schlug eine vorzeitige Verlängerung samt Aufstockung der Bezüge zuletzt aus. "Ich habe noch bis 2019 Vertrag. Deswegen spielen Wechselgedanken keine Rolle", betonte der Youngster in der "Sport Bild" und fügte hinzu: "Zumal ich jetzt spiele und weiß, dass ich am richtigen Platz bin."

Logischerweise sei auch das Finanzielle wichtig, "es steht aber nicht an erster Stelle", so Kehrer, der lieber das Sportliche in den Fokus rückte: "Wir haben einen neuen Trainer, ich will die Entwicklung des Vereins unter ihm jetzt erst einmal abwarten. Für mich ist es nicht nur wichtig, regelmäßig zu spielen."

Kehrer fordert Konstanz

Außerdem schickte der Verteidiger ein Signal an die Verantwortlichen des Klubs: "Es ist für jeden Spieler wünschenswert, dass es im Verein auch eine gewisse Konstanz in den Bereichen Trainer und Mannschaft gibt."

Dass es in Gelsenkirchen und vor allem rund um die Knappen nicht immer ruhig zugeht, kann allerdings auch ein Vorteil sein, erklärte Kehrer: "Schalke ist ein heißes Pflaster, weil der Klub ständig lebt, es von außen viel Trubel gibt, die Fans emotional sind. Dadurch lernt man als junger Spieler unheimlich viel und entwickelt sich vielleicht auch schneller als bei anderen Vereinen." Der 20-Jährige schränkte jedoch ein: "Wir brauchen aber auch Geduld und Ruhe, um als Team wachsen zu können."

"Als Spieler will man immer wissen, wo man dran ist"

Für die eigene Entwicklung hofft der U21-Europameister auf Impulse von Schalke-Coach Domenico Tedesco, der "einen sehr guten Plan" habe, den "alle Spieler unbedingt umsetzen wollen". Zudem sei der Trainer besessen, was die Detailarbeit betrifft: "Er sagte mir, dass zum Beispiel meine Spielweise von außen manchmal etwas lethargisch aussieht, dass ich deshalb handlungsschneller agieren soll."

Außerdem soll Tedesco sehr kommunikativ sein: "Als Spieler will man immer wissen, wo man dran ist. Dann fällt es einem auch leichter, sich auf das Training zu fokussieren, anstatt sich ständig zu hinterfragen, wieso man nicht spielt, wenn der Trainer einen im Unklaren lässt."

Was die weitere Nationalmannschaftskarriere angeht, hofft Kehrer auf "eine kleine Chance", dass Bundestrainer Joachim Löw ihn für die WM 2018 nominiert. Insgesamt sei dies aber natürlich "noch weit weg": "Mein Ziel ist es, Stammspieler auf Schalke zu bleiben, gute Leistungen abzurufen, in der U21 voranzugehen, in der Rolle als Kapitän zu wachsen, um dann im Verein auch mal Führungsspieler zu sein."