13.09.2017 12:01 Uhr

Ostrzolek war von HSV-Abschied fest überzeugt

Bereut seinen Wechsel nicht: Matthias Ostrzolek
Bereut seinen Wechsel nicht: Matthias Ostrzolek

Schnelles Wiedersehen mit der Ex für Matthias Ostrzolek: Der Neuzugang von Hannover 96 trifft in der Freitagspartie des 4. Spieltages mit seinem neuen Team auf den Hamburger SV, für den er zuvor drei Jahre aufgelaufen war. Obwohl der Defensivmann mit den Rothosen mehr Abs als Aufs erlebte, blickt er ohne Groll auf seine Zeit an der Elbe zurück.

Im Interview mit "transfermarkt.de" erklärt der 27-Jährige, warum er sich im Sommer für einen Wechsel vom "großen" zum "kleinen" HSV entschieden hat. "Mit dem Trainerteam habe ich mich zu jeder Zeit gut verstanden. Dennoch hatte ich das Gefühl, dass ich nach den drei Jahren beim HSV – die sportlich sicherlich auch nicht so gelaufen sind, wie ich mir das bei meinem Wechsel von Augsburg nach Hamburg vorgestellt hatte – etwas Neues machen wollte", blickt Ostrzolek zurück.

Als Kritik an seinem früheren Arbeitgeber will der 154-fache Bundesligaspieler seine Aussagen allerdings nicht verstanden wissen. "Ich habe insbesondere von Markus Gisdol und seinen Kollegen immer das notwendige Vertrauen erhalten und auch gespürt. Mir wurde immer vermittelt, dass ich der Mannschaft weiterhelfe", so der Linksverteidiger, der dennoch nach Veränderung strebte: "Im Laufe der Rückrunde hat sich bei mir einfach der Gedanke verfestigt, dass ich im Sommer eine neue Aufgabe angehen möchte. Da hätte mich letztlich auch niemand mehr überreden können."

Breitenreiter? "Eine absolute Respektsperson"

Sein Weg führte ihn schließlich gen Süden ins 169 Kilometer entfernte Hannover. Eine weise Entscheidung: Aus den ersten drei Partien holte Bundesliga-Rückkehrer 96 überraschend sieben Zähler, Ostrzolek stand stets über die gesamte Spielzeit auf dem Platz. Für den Linksfuß keine Überraschung: "Horst Heldt hat mir in unseren Gesprächen sehr genau aufgezeigt, wie er sich die Zukunft von Hannover 96 vorstellt und welche Wege der Verein in den kommenden Jahren gehen will. 96 ist ein großer Verein mit super Voraussetzungen, den Trainingsbedingungen oder auch diesem Stadion im Rücken."

Ein wichtiger Faktor ist dabei Coach André Breitenreiter. "Unser Trainer ist eine absolute Respektsperson, der aber auch locker im Umgang mit dem Team ist, viel spricht und nah an uns Spielern dran ist. Ich empfinde die Atmosphäre zwischen dem Trainerteam und der Mannschaft als sehr gut und das erleichtert natürlich auch die tägliche Arbeit miteinander", lobt Ostrzolek das Miteinander in Hannover.

Die Niedersachsen können mit einem Sieg im Nordduell gegen den Hamburger SV zumindest kurzzeitig die Tabellenführung übernehmen. "Ich stand tatsächlich noch nie auf Platz eins der Bundesliga. Natürlich spornt Dich das nochmal an, auch, wenn es vielleicht nur für einen Tag ist. Das hätte sicherlich etwas", sagt Ostrzolek, der jedoch bescheiden bleibt: "Wichtiger wäre es, wenn wir nach dem Spiel zehn Punkte auf unserem Konto hätten. Dann ist mir der Tabellenplatz letztlich egal."