17.09.2017 15:27 Uhr

Hoffenheim strauchelt gegen Hertha

Die TSG Hoffenheim musste sich gegen Berlin mit einem Remis zufrieden geben
Die TSG Hoffenheim musste sich gegen Berlin mit einem Remis zufrieden geben

1899 Hoffenheim hat die Europacup-Pleite und den Wirbel um Trainer Julian Nagelsmann noch nicht verdaut. Drei Tage nach der Niederlage gegen Sporting Braga kam die TSG im Duell der Europa-League-Starter trotz Führung nicht über ein 1:1 (1:0) gegen Hertha BSC hinaus. Dennoch sind die Kraichgauer nach dem Remis im ersten Sonntagsspiel ab 13:30 Uhr seit nunmehr 20 Heimspielen ungeschlagen.

Der Ex-Herthaner Sandro Wagner (6.) traf geschichtsträchtig für die Hoffenheimer (acht Punkte) um 13:36 Uhr zum 1:0 - die früheste Uhrzeit, zu der je ein Bundesliga-Tor erzielt wurde. Alexander Esswein war für Berlin erfolgreich (55.). Nach zehn Niederlagen in den vergangenen elf Auswärtsspielen holten die Berliner (fünf Zähler) einen überraschenden Punkt in der Fremde.

"Wir müssen einfach vorne noch entschlossener werden, den letzten Pass giftiger spielen. Aber acht Punkte nach vier Spielen ist ordentlich", meinte Wagner bei "Sky". Hertha-Coach Pál Dárdai sagte: "Das Match war intensiv, es gab viele Tempo-Wechsel. Nach so einer Woche bin ich einhundertprozentig zufrieden mit meiner Mannschaft."

Unter der Woche hatte Nagelsmann mit seinen Träumereien vom Job bei Rekordmeister Bayern München für großes Aufsehen gesorgt. Am Sonntag erklärte sein Berater Marc Kosicke, dass der "Trainer des Jahres" keine Ausstiegsklausel in seinem bis 2021 laufenden Vertrag habe.

Hoffenheim erwischt den besseren Start

Die 27.243 Zuschauer in der Rhein-Neckar-Arena mussten nicht lange auf die Führung der Gastgeber warten. Nachdem Wagner zunächst per Kopf am Berliner Torwart Rune Jarstein gescheitert war, durfte der Torjäger bei der anschließenden Ecke einköpfen. Hertha-Kapitän Sebastian Langkamp sah dabei nicht gut aus und fälschte den Kopfball zudem noch ab.

Auch nach dem Treffer bestimmten die Hoffenheimer, die ohne Serge Gnabry, Ermin Bičakčić und Ádám Szalai auskommen mussten, das Geschehen. Wagner hätte in der 18. Minute die Führung ausbauen können. Die Gäste hatten in der Defensive alle Hände voll zu tun.

Hertha dreht auf

Mitte der ersten Hälfte kamen die Berliner, bei denen Jonathan Klinsmann, Julian Schieber und Davie Selke fehlten, minutenlang nicht an den Ball. Den Kraichgauern ging in dieser Phase allerdings die Zielstrebigkeit ab. Dennoch schien der zweite TSG-Treffer nur eine Frage der Zeit, Benjamin Hübner vergab nach einer Ecke per Kopf die beste Möglichkeit dazu (30.).

Sieben Minuten später hätte aber fast die Hertha getroffen. Hoffenheims Torwart Oliver Baumann konnte den Schuss von Esswein gerade noch vor der Torlinie festhalten. Vier Minuten nach dem Seitenwechsel traf Esswein zunächst die Latte (49.), wenige Sekunden später scheiterte Ondrej Duda an Baumann (50.). Kurz darauf erzielte Esswein per Kopf den längst fälligen Ausgleich.

Danach wurde das Spiel hektisch, die Hoffenheimer rannten zumeist kopflos an. Die Abwehr der Gäste hatte die Lage aber fast immer im Griff.