20.09.2017 11:47 Uhr

UEFA-Präsident reagiert auf Merkel-Kritik

Aleksander Ceferin nimmt die Politiker in die Pflicht
Aleksander Ceferin nimmt die Politiker in die Pflicht

UEFA-Präsident Aleksander Čeferin hat auf die Kritik von Bundeskanzlerin Angela Merkel an der finanziellen Entwicklungen des Fußballs reagiert.

"An alle europäischen Politiker", sagte Čeferin am Mittwoch beim UEFA-Kongress in Genf, nachdem er Merkel namentlich erwähnt hatte: "Wir sind absolut einverstanden, aber ich kann nicht sagen, dass ihr viel getan habt, um uns dabei zu helfen, die Dinge zu regeln."

Nur im Verbund mit Anpassungen der nationalen Gesetze und der in der Europäischen Union "könnten wir ein ganzes Arsenal an konkreten Maßnahmen planen, um das Spiel fairer und ausgeglichener zu machen, um seine Ethik und Solidarität zu stärken", sagte Čeferin. 

Merkel hatte gegenüber der "Bild am Sonntag" ihre Sorge zum Ausdruck gebracht, "dass die Freude am Fußball verloren geht, wenn die Bindung der Fans an die Spieler schwindet, weil die von einem Verein zum anderen wechseln". Die Bundeskanzlerin sehe "eine Tendenz, bei der man aufpassen muss, dass man den Fußball und die Fußballer nicht überstrapaziert".

UEFA-Boss nennt Maßnahmen

Čeferin nannte unter anderem Gehaltsobergrenzen, Steuern, das Financial Fair Play, Reformen des Transfersystems, eine Kontrollinstanz für die Geldflüsse und Einschränkungen für Spielerberater als Beispiele für seine konkreten Maßnahmen, die teilweise aber wohl den Schutz der EU-Gesetzgebung brauchen würden.

"Wir sind allen Reformen gegenüber aufgeschlossen, die dem Wohl des Spiels dienen", sagte der 49-Jährige: "Wir warten nur auf grünes Licht von denen, die die derzeitige Situation öffentlich verurteilen, uns es aber ermöglichen müssen, die Dinge richtig zu machen. Ich bin zuversichtlich, dass das bald geschieht."