20.09.2017 13:05 Uhr

DFB ermittelt nach Baier-Geste

Baier (Mitte) droht eine Sperre durch das DFB-Sportgericht
Baier (Mitte) droht eine Sperre durch das DFB-Sportgericht

Augsburg-Kapitän Daniel Baier droht nach einer obszönen Geste beim 1:0-Sieg gegen RB Leipzig eine Sperre durch das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes. Der DFB-Kontrollausschuss nahm am Mittwoch Ermittlungen gegen den 33 Jahre alten Profi auf.

Der Spieler stehe "unter Verdacht, sich eines krass sportwidrigen Verhaltens in der Form eines unsportlichen Verhaltens schuldig gemacht zu haben", teilte der DFB mit.

Schiedsrichter Daniel Siebert habe auf Nachfrage erklärt, die Szene nicht gesehen zu haben. Baier wurde zu einer Stellungnahme aufgefordert.

Der Mittelfeldspieler hatte in der 74. Minute mit einer dummen Aktion Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl provoziert und beleidigt. Nach Spielschluss war es deshalb zu tumultartigen Szenen auf dem Platz gekommen.

"Mein Gott, es ist ein Fußballspiel"

"Er hätte Rot sehen müssen. Schade, dass das der vierte Offizielle nicht gesehen hat. Entschuldigt hat er sich nicht", sagte Hasenhüttl.

Baier war sich unmittelbar nach dem Spiel offenbar keiner Schuld bewusst. "Wofür soll ich mich entschuldigen", sagte er der "Bild"-Zeitung.

Schon zuvor hatte er bei "Sky" abgewiegelt: "Mein Gott, es ist ein Fußballspiel. Da gehören Emotionen dazu. Ich habe da eine Geste gemacht, was soll ich dazu sagen."

Als er einige Zeit nach Spielschluss doch noch den Weg in Richtung RB-Kabine suchte, um die Situation zu klären, sollen die Leipziger ihn jedoch hochkant aus dem Umkleidungsbereich der Gäste geworfen haben, berichtete die "Bild".

Baier entschuldigt sich schließlich doch noch

Am Mittwoch vermeldete der FC Augsburg schließlich über die vereinseigene Homepage, dass sich Baier nun doch reumütig zeige. "Nach dem gestrigen Spiel habe ich in der letzten Nacht kein Auge zugetan. Dabei bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass ich in einer Szene meiner Vorbildfunktion als Kapitän des FCA nicht gerecht geworden bin", schrieb der 33-Jährige auf Instagram.

Aus der Emotion heraus habe er sich zu einer Geste hinreißen lassen: "Dafür entschuldige ich mich bei all denjenigen, die dies als Beleidigung aufgefasst haben. Ich habe mich heute vor dem Training auch bei unserer Mannschaft entschuldigt, weil nun meine sinnlose Geste die tolle Leistung der Mannschaft in den Hintergrund rücken lässt."

Er hoffe, dass auch die Leipzig-Verantwortlichen nach einer Nacht anders denken, "nachdem ich bereits auf dem Platz und auch später in der Leipziger Kabine versucht habe, mich zu entschuldigen und das Missverständnis aus der Welt zu räumen", so der FCA-Kapitän.