20.09.2017 22:50 Uhr

Durchwegs Favoritensiege im ÖFB-Cup

Philipp Zulechner schoss Sturm per Doppelpack ins Achtelfinale
Philipp Zulechner schoss Sturm per Doppelpack ins Achtelfinale

Die zweite Runde des ÖFB-Cups hat am Mittwoch souveräne Erfolge der Wiener Großvereine Austria und Rapid sowie mühevolle Vorstellungen von Bundesliga-Tabellenführer Sturm Graz und Europacup-Starter SCR Altach gebracht.

Die Vorarlberger siegten beim Regionalligist Gurten erst mit 4:3 nach Verlängerung 4:3 und Sturm gewann bei Regionalligist Anif erst durch einen Doppelpack von Philipp Zulechner im Finish mit 2:1. Einen 3:0-Sieg feierte die Austria bei Regionalligist Vöcklamarkt. Dabei trafen nicht nur Dominik Prokop (29.) und Kapitän Raphael Holzhauser aus einem Elfmeter (72.), sondern auch der brasilianische Innenverteidiger Ruan bei seinem Debüt für die "Veilchen" (70.). Rapid kam gegen ASK Elektra aus der Wiener Stadtliga dank Giorgi Kvilitaia (19.), Louis Schaub (51., 76./Elfer) und eines Eigentors von Yannick Soura (84.) zu einem 4:0-Erfolg.

Überraschungen wie die Aufstiege der Viertligisten SV Wimpassing am Montag und ASKÖ Oedt am Dienstag blieben damit aus. Sechs Bundesligisten (WAC, LASK, Sturm, Austria, Rapid, Altach) stehen bereits im Achtelfinale, das am Donnerstag mit der Partie von Cup-Seriensieger Salzburg gegen Bruck/Leitha fortgesetzt wird. Erst am 26. September sind Mattersburg und Admira Wacker im Einsatz, ihre Partien wurden witterungsbedingt verschoben. Bundesliga-Schlusslicht St. Pölten war schon in der Auftaktrunde gescheitert.

Sturm mit Mühe

Ungewollt spannend machte es am Mittwoch vorerst Sturm Graz. Trainer Franco Foda schonte Charalampos Lykogiannis, Dario Maresić und Deni Alar (alle nicht im Kader). Peter Žulj und Philipp Huspek saßen zu Beginn nur auf der Bank. Dafür kam Angreifer Emeka Eze - erstmals in der Startelf - zum Einsatz. Gegen mutige Anifer stand Sturm aber lange Zeit vor Problemen. Marinko Sorda sorgte in der 18. Minute sogar für die überraschende Führung der Salzburger.

In der zweiten Hälfte stand immer wieder Anif-Goalie Josef Stadlbauer im Zentrum des Geschehens. Erst parierte er einen zentral geschossenen Foulelfer des eingewechselten Žulj (50.), später war er gegen Eze (56.) ebenso zur Stelle wie gegen den unglücklichen Elfmeterschützen (70.). Als die Kräfte der Hausherren schwanden, setzte sich die Klasse der Grazer aber durch. Zulechner traf zunächst zum Ausgleich genau ins lange Eck (78.) und in der Nachspielzeit machte er mit einem schönen Lupfer über Stadlbauer den Aufstieg perfekt (94.). Nur kurz zuvor hatte Sturm-Tormann Jörg Siebenhandl nach einem Konter mit einer Parade das K.o. verhindert.

Austria problemlos

Keinerlei Probleme hatte hingegen eine ebenfalls am mehreren Positionen veränderte Austria bei ihrem Gastspiel in Vöcklamarkt. Patrick Pentz stand im Tor des Rekord-Cupsiegers, in der Innenverteidigung feierte der Brasilianer Ruan neben Abdul Kadiri Mohammed sein Debüt. Neu ins Team kamen auch Petar Gluhakovic und Thomas Salamon, weiter vorne gingen David de Paula, Jin-hyun Lee, Ismael Tajouri Shradi, Dominik Prokop und Christoph Monschein zu Werke.

Auch in Vöcklamarkt war der Tormann der Hausherren eine zentrale Figur. Ex-Ried- und Innsbruck-Keeper Wolfgang Schober machte mehrere Austria-Chancen zunichte, und musste letztlich doch drei Gegentreffer hinnehmen. Erst traf Dominik Prokop (29.), schließlich sorgten Ruan per Kopf nach einem Eckball (69.) und der gefoulte Kapitän Raphael Holzhauser per Elfmeter (72.) für klare Verhältnisse. Immerhin verzeichnete der Tabellenzehnte der Regionalliga Mitte zwischenzeitlich eine Doppelchance auf den Ausgleich, den Pentz aber verhinderte (58.).

Sportclub-Platz liegt Rapid

Rapid feierte auf dem Sportclub-Platz quasi wie gewohnt einen weiteren Erfolg. Schon in der vergangenen Saison hatten die Grün-Weißen gegen unterklassige Gegner in deren "Ausweichstadion" drei Siege geholt. Am Mittwoch änderte Rapid-Coach Goran Djuricin sein Team im Vergleich zur Liga an gleich neun Positionen. Nur Dejan Ljubicic und Mario Sonnleitner blieben in der Mannschaft, Thanos Petsos gab im Mittelfeld sein Comeback.

Gegen die extrem defensiv agierende Truppe aus der Wiener Stadtliga gingen die Hütteldorfer durch Kvilitaia aus kurzer Distanz in Führung (19.), der eingewechselte ÖFB-Teamspieler Schaub erhöhte bald nach der Pause auf 2:0 (51.) und machte infolge eines Fouls an Steffen Hofmann aus einem Elfmeter den Sack zu (76.).

Kurz davor hatte Kvilitaia nach einer vermeintlichen Schwalbe mit Gelb-Rot den Platz verlassen müssen (72.), es war bereits der fünfte Ausschluss eines Rapidlers in den bisherigen zehn Saison-Pflichtspielen. Im Finish bedeutete ein Eigentor von Yannick Soura den 4:0-Endstand (84.).

Tekpetey im Mittelpunkt

Altach ging in Gurten durch Adrian Grbic (15.) und Emanuel Sakic (62.) zwar zweimal in Führung, musste aber jeweils den Ausgleich durch Sebastian Zirnitzer (33.) bzw. ein Eigentor von Sakic (83.) hinnehmen und damit "nachsitzen".

Christian Gebauer (98.) und Bernard Tekpetey (104.) machten in der Verlängerung den Sack zu. Schalke-Leihgabe Tekpetey, der sein Startelfdebüt gab, musste nach dem Tor aber mit Rot vom Platz, Gurten gelang in einem intensiven Finish in Überzahl aber nur noch der Anschlusstreffer durch Ivan Grabovac (109.).

Mehr dazu:
>> Übersicht ÖFB-Cup, 2. Runde

apa/red